Psychiatria Danubina, Vol. 22 No. 3, 2010.
Conference paper
SOMATOFORME SCHMERZEN – EIN ÜBERBLICK
Claas Lahmann
; Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
Peter Henningsen
; Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
Michael Noll-Hussong
; Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
Abstract
Somatoforme Schmerzen sind ein sowohl in der Primärals
auch der fachsomatischen Versorgung häufiges Beschwerdebild.
Neben somatisch nicht ausreichend zu erklärenden
Schmerzen aller Lokalisationen treten häufig auch umschriebene
Funktionsstörungen einzelner Organsysteme wie
Schwindel, Herz- oder Verdauungsbeschwerden sowie
Erschöpfungsbeschwerden auf. Gleichzeitig klagen viele
Patienten über depressive oder Angstsymptome. Während
psychodynamisch-interaktionelle Modelle eine frühe
Beeinträchtigung der Körperbeziehung sowie eine ungenügende
Affektdifferenzierung in den Vordergrund stellen,
fokussieren kognitiv-behaviorale Modelle somatosensorische
Amplifikationsprozesse. Die organische Ursachenüberzeugung
der Patienten sowie die im Durchschnitt lange
Anamnesedauer mit Enttäuschungen über die zahlreichen,
meist unbefriedigenden Behandlungsversuchen bedingen nicht
selten interaktionelle Schwierigkeiten in der Arzt-Patienten-
Beziehung. Schulenübergreifende Handlungsempfehlungen
betonen eine aktive Haltung des Therapeuten, Legitimation
der Schmerzbeschwerden sowie Hilfe bei der Symptombewältigung.
Psychodynamische Ansätze fokussieren zudem
Affektdifferenzierung sowie die Bearbeitung von im
Zusammenhang mit Schmerzerleben berichteten Beziehungsepisoden.
Keywords
Somatische Störungen; Somatoforme Schmerzen; Psychotherapie
Hrčak ID:
76363
URI
Publication date:
29.10.2010.
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