Psychiatria Danubina, Vol. 23. No. 4., 2011.
Conference paper
DEPRESSION: WIRD DIE DIAGNOSE RICHTIG VERWENDET?
Johannes Wancata
; Division of Social Psychiatry, Department of Psychiatry and Psychotherapy, Medical University of Vienna, Vienna, Austria
Fabian Friedrich
; Division of Social Psychiatry, Department of Psychiatry and Psychotherapy, Medical University of Vienna, Vienna, Austria
Abstract
Depression ist eine häufige psychische Erkrankung.
Untern den zahlreichen negativen Folgen für die Betroffenen
sind unter anderem Beeinträchtigungen der Lebensqualität
und ein erhöhtes Suizidrisiko zu finden. Nicht-psychiatrische
Ärzte übersehen im klinischen Alltag immer wieder Depressionen,
was zur Folge hat, dass sie oft zu selten behandelt
werden. Es gibt aber auch Fälle, in denen psychisch Gesund
irrtümlich als depressiv diagnostiziert werden oder der Begriff
„Depression“ fälschlich für andere psychische Erkrankungen
verwendet werden. Somit gibt es sowohl ein Unter- als auch
ein Überdiagnostizieren. Um solche Fehler zu vermeiden,
wurde immer wieder vorgeschlagen, im klinischen Alltag
Screening-Instrumente zu verwenden. Zahlreiche Studien
haben gezeigt, dass übliche Screening-Instrumente wie zum
Beispiel die Geriatric Depression Scale (GDS) zufriedenstellende
Kennwerte der Kriteriumsvalidität aufweisen. Extrem
kurze Fragebögen, bestehend aus einer oder zwei Fragen,
haben aber sehr hohe Fehlerquoten und sollten daher nicht
verwendet werden. Eine Metaanalyse von randomisierten
kontrollierten Studien über Screening bei Depressionen weist
darauf hin, dass Screening dann wirksam sein dürfte, wenn es
mit anderen unterstützenden Interventionen wie Schulungsangeboten
für Allgemeinmediziner kombiniert wird.
Keywords
Depression; Epidemiologie; Erkennen; Massenscreening; Sensitivität; Spezifität; Metaanalyse
Hrčak ID:
76853
URI
Publication date:
31.12.2011.
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