Original scientific paper
Schädelreliquien im Reliquienschrein der Domkirche von Dubrovnik, die bis Ende des XIV. Jahrhundert entstanden sind
Vinicije Lupis
orcid.org/0000-0001-8516-9312
; Institut društvenih znanosti “Ivo Pilar” Područni centar Dubrovnik, Zagreb
Abstract
Die gruppe von Schädelreliquien in Dubrovnik führt in ihrer Form auf den Ursprung der Schädelreliquie Sv. Vlaho zurück, die nach der Form der byzantinischen Kaiserkrone entstanden ist. Unter den Schädelreliquien aus Dubrovnik, im Unterschied zu anderen dalmatinischen Bischofsschatzkammern, treten ihre anthropomorphen Abarten nur sporadisch auf. Die romanische Schicht der Reliquien ist mit einfachen Formen vertreten, wohingegen in der späteren Übergangsphase ausgestanzte geschmiedete Bänder mit pflanzlichem Charakter auftreten, die überwiegend in der “Durchbruchtechnik“ aber auch durch Stanzen angefertigt sind. Die Motive der Figuren gehören meist zu Matrizen der Evangelistensymbole, die auch zur Herstellung von Prozessionskreuzen dienten wie das Beispiel der Schädelreliquie der Hl. Ursula (LVII.) belegt. Im XIV. Jahrhundert treten im Reliquienschrein des Doms in Dubrovnik die ersten Kunstgegenstände auf, die den Goldschmieden aus Dubrovnik zugeordnet werden können, sowie die ersten Stifter, deren Namen sich auf den Reliquien befinden. Anhand der erhaltenen Inschriften der Stifter kann man sagen, dass es überwiegend Frauen waren. Dieses Jahrhundert ist zugleich auch der Höhepunkt der erhaltenen sakralen Goldschmiedkunst in Dubrovnik, wo unterschiedliche Goldschmiedeeinflüsse sich untereinander verflechten. Schädelreliquien sind nach der Urform der Kaiserkrone gestaltet und dies sowohl im Übergangsstil aus der Gotik in die Renaissance, in der Renaissance und schließlich auch im Barockzeitalter. Letztendlich kann man folgern, dass in Dubrovnik zwei nicht – anthropomorphe Typen von Schädelreliquien auftreten, zum einen in Gestalt einer kesselförmigen Kappe – byzantinischen Kaiserkrone (Gegenbeispiel ist die Schädelreliquie von Sv. Vlaho) und zum anderen eine Schädelreliquie in Form eines Fladenbrots, mit abgeplatteter Gestalt, und schließlich auch die seltenste Gruppe der anthropomorphen Form
Keywords
Schädel; Reliquien; Romanik; Gotik; Kaiserkrone
Hrčak ID:
81282
URI
Publication date:
7.12.2009.
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