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Die Selbstverwaltung und die Religion

Špiro Marasović


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page 232-247

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Abstract

Die Gesellschaftsordnung, die als Selbstverwaltungssozialdsmus bekannt ist, kennt ihre sowohl theoretische wie auch ihre praktische Seite, die — was ihre Beziehung zur Religion anbetrifft — nicht unbedingt zusammenfallen. Die Theorie des Selbstverwaltungssozializmus ist Marxismus-Leninismus und, als solche, bekanthich, mit Religion grundsätzlich unvereinbar, ja, ihr gegenüber verhält sich kämpferisch. Christliche Religion, jenerseits, der sozialistischen Gesellschaftsordnung, ihrerseits hat nicht'’ vorzuhalten, den Marxismus-Leninismus lehnt jedoch ab.
In der Selbstverwaltung wird also Religion systemmässig bekämpft,
sowohl auf der Ebene der Theorie, als auch — wie die Marxisten glauben
— durch die konkrete gesellschaftliche Entwicklung. Und tatsächlich:
soziologische Forschungen zeigen, dass die Religiosität langsam abnimmt. Es ist aber erstaunlich, dass gleichzeitig keinesfalls des Atheismus, sondern der Indiferentismus zuniimmt! Und zwar Indiferentismus sowohl für das religiöse, als auch gesellschaftliche Engagement. Arbeiter-Klasse, in ihrer Mehrheit, bekennt sich nicht zu Atheismus. Sie ist verhältnismässig noch immer ausgesprochen religiös, wodurch sich die jugoslawische Arbeiterklasse unterscheidet von der Arbeiterklasse etwa Frankreichs oder Italiens. Der Atheismus nimmt weder ab noch zu. Er ist Weltanschauung lauter derjenigen, die der gesellschaftlichen Macht — d. h. der Regierung — nähe, oder ganz nähe stehen. Der erwähnte religiöse Indiferentismus dürfte seinen Grund nicht so sehr im herrschenden Marxismus-Leninismus haben, vielmehr im zunehmenden Wohlstand, wodurch sich auch der gesellschaftlicher Indiferentismus erklären kann.

Keywords

Die Selbstverwaltung; die Religion

Hrčak ID:

90186

URI

https://hrcak.srce.hr/90186

Publication date:

15.9.1980.

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