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Original scientific paper

Kommerzielles Interesse und Professionele Ethik in der Tätigkeit des Apothekers: Sozial-Reflexiver Ansatz

Živka Juričić orcid id orcid.org/0000-0002-4532-9673 ; Farmaceutsko-biokemijski fakultet A. Kovačića 1 10 000 Zagreb


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page 23-46

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Abstract

Immer öfter vorkommende Beispiele des unethischen Verkaufs von Arzneimitteln pointieren die Öffentlichkeit und soziale Wissenschaften mit der Frage: Sind Apotheker Gesundheitsprofis oder nur Arzneimittelverkäufer? Im Unterschied zur metaphysischen, abstrakt stilisierten Vorstellung, dass das kommerzielle Interesse und die professionelle Ethik völlig oder nur teilweise (un)angepasst sind, (durch die so binar dichotome Fragestellung wird die Vorstellung impliziert), wird in der vorliegenden Arbeit der sozio-reflexive Ansatz angewendet, der die Profession als eine Gruppe von Menschen bestimmt, die „einen dualen Charakter haben, der auch Dienstleistungen und Benutzung von Wissen und Macht zum Zweck des wirtschaftlichen Profits einschließt“. Ohne die Integrität der attributiven Theorie der Professionen in Frage zu stellen, d.h. deren Grundthese, dass das kommerzielle Interesse und die professionelle Ethik zwei scharf entgegengesetzte Logiken darstellen, findet der sozio-reflexive Ansatz das distinktive Merkmal von Professionen im Gegensatz zu anderen Berufen, vor allem im Grad oder in den quantitativen Anteilen des kommerziellen Interesses und der professionellen Ethik. Die Revision, bzw. die neue diskursive Dimension der attributiven Theorie beinhaltet noch eine wesentliche Zugabe: Die Proportion, bzw. die Konstellation zweier entgegengesetzten Logiken ist nicht fest, sondern veränderlich – wenn dazu gesellschaftliche Voraussetzungen entstehen, hat das kommerzielle Interesse zum Ziel, die professionelle Ethik zu verdrängen.
Wenn wir uns an die Literatur anlehnen, zum Thema, was geschieht, wenn Apothekern die Welt und Gesetze „freundlich gestimmt“ sind, kommt man zum Schluss, dass die Hauptgründe dafür, dass Apotheker ihre Teilziele auf Kosten von Patienten erreichen, im Gesetz suchen muss, das es erlaubt, dass Medikamente frei verkauft/gekauft werden dürfen.
Der sozio-reflexive Ansatz berücksichtigt also den Einfluss „großer Objektivierungen“, d.h. des Staates, bzw. der Gesetze, die er verabschiedet, auf die komplette Tätigkeit des Apothekers.
Hier ist die Rede vom Gesetz, das die Apotheker in ein völlig neues wirtschaftliches Umfeld setzt, in dem kommerzielle Teilinteressen Vorrang vom allgemeinen Interesse haben. Das System der Belohnung von Apothekern (nicht für Dienstleistungen, die sie erbringen, sondern für Produkte, die sie verkaufen) und die Kommerzialisierung von Medikamenten (aus Arzneimitteln werden Waren) bringt zur „Verminderung, sowohl der unmittelbaren Sorge um den Patienten, als auch der Ebene der sozialen und ethischen Standards der Tätigkeit der Apotheker“.

Keywords

attributive Theorie der Professionen; Deregulierung des Arzneimittelmarktes; kommerzielles Interesse; Apothekerethik; Laxismus der Apotheker; Regulierung des Arzneimittelmarktes

Hrčak ID:

100336

URI

https://hrcak.srce.hr/100336

Publication date:

14.4.2013.

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