Psychiatria Danubina, Vol. 24. No. 4., 2012.
Conference paper
DIE DIAGNOSE "SCHIZOPHRENIE": VERGANGENHEIT, GEGENWART UND ZUKUNFT
Hans Rittmannsberger
; OÖ LNK Wagner-Jauregg, Linz, Austria
Abstract
Schizophrenie ist eine der wichtigsten psychiatrischen
Erkrankungen. Die seit mehr als 100 Jahren bestehende
Konzeption ist immer wieder modifiziert worden. Ausgehend
von der ursprünglichen Beschreibung als "Dementia präcox"
durch Kraepelin erfolge schon kurz darauf die Prägung des
noch heute verwendeten Namens "Schizophrenie" durch
Eugen Bleuler. 1980 brachte das DSM-III eine wesentliche
Neuformulierung der diagnostischen Kriterien, wobei man
sich inhaltlich stark auf die Symptome 1. Ranges nach Kurt
Schneider orientierte. Diese Änderungen wurden auch im
ICD-10 übernommen. Die Diagnose Schizophrenie ist damit
wesentlich reliabler geworden. Allerdings bleiben viele Probleme
bestehen: Die Abgrenzung zu anderen psychotischen
Störungen ist diffus, die diagnoserelevanten Symptome sind
äußerst vielfältig, ohne dass alle wichtigen Symptome überhaupt
erfasst wären (wie z.B. kognitive Störungen), es gibt
keine verlässlichen biologischen Marker. Diese methodischen
Unsicherheiten steht ein sehr fest fundiertes Stigma in der
Öffentlichkeit gegenüber. Anlässlich der Vorarbeiten für
DSM-5 und ICD-11 werden nun neuerlich Veränderungen der
diagnostischen Kriterien diskutiert.
Keywords
Schizophrenie; Diagnose; DSM-5; ICD-11
Hrčak ID:
106331
URI
Publication date:
20.12.2012.
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