Review article
Rene Descartes und die zeitgenössische Auffassung von Natur
Tomislav Krznar
Abstract
In der vorliegenden Arbeit versucht der Autor, den charakteristischen Moment der zeitgenössischen Überlegungen zum Verhältnis Mensch – Natur darzustellen. Es geht um die an Descartes oft gerichteten Kritiken, er sei der Begründer vieler Theorien, die zur Vernichtung der Natur geführt haben. Der Autor findet, dass diese Beurteilungen nicht ganz richtig sind, denn die unmittelbare Natur war nie
ein Thema in den Überlegungen von Descartes. Sie ist es nur mittelbar, durch den Menschen geworden, der das einzige
Thema der Philosophie von Descartes ist. In seinem Denken beschäftigte sich Descartes mit dem Menschen und seinem
Wohlergehen, sowie mit dem Menschen und seiner zentralen Stellung in der Welt. Der Mensch ist sich des Imperativs des Naturschutzes erst dann bewusst geworden, als er mit der Naturvernichtung konfrontiert wurde, und als er einsah, dass er selbst der Grund für diese Vernichtung ist. Heute, da wir in einem Zeitalter von planetaren Veränderungen leben, werden wir uns immer mehr des Imperativs der Naturerhaltung bewusst, jedoch kommen die Gespräche über den
Naturschutz oft nicht aus dem Rahmen des finanziellen Nutzens heraus, der durch die alten Begriffe des Fortschritts und
der Entwicklung bestimmt wird. Inwiefern der Gedanke der Dominanz über die Natur für die Natur fatal war, liegt nicht an Descartes selbst, sondern an denjenigen, die sich in ihren Gedanken und ihrem Handeln an ihn angelehnt haben. Leider ist auf diesem Wege zum Wohlergehen des Menschen die Natur zu einem Kolateralschaden geworden, mit sich selbst hat sie den Preis für den menschlichen Fortschritt bezahlt
Keywords
R. Descartes; Natur; Ökologie; Naturschutz; zeitgenössische Auffassung von Natur; nachhaltige; Entwicklung
Hrčak ID:
12498
URI
Publication date:
23.3.2007.
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