Original scientific paper
ÖKOLOGISCHE STRUKTURELEMENTE DER GENESIS
Ivan Cifrić
; Faculty of Philosophy, Zagreb
Abstract
Das Christentum ist ein Zivilisationsteil Europas und gewissermassen ist es mitverantwortlich für das ökologische Drama der Menschheit. Es gibt auch einseitige Anklagen gegen die jüdisch-christliche Tradition, die nach den Argumenten aus der Bibel greifen. Die Stellung des Autoren ist, dass mit diesen Argumenten die Legitimität einer eigentlichen Kritik über die Rolle des Christentums in Gestaltung des Mythos vom Anthropozentrismus nicht erreicht wird.
Nachforschung der Bibelgedanken kann einem zu kritischer Analyse der gegenwärtigen ökologischen Perspektiven gerade deshalb dienen, weil man in der Genesis ihre wesentliche Elemente finden kann. Das Buch der Genesis illustriert uns ein ideales Weltbild im Unterschied zu der realen Welt. Der Bibelgedanke entdeckt uns die Idee der Schöpfung und der Befreiung sowohl idealtypisch als auch historisch. Nach der Stellung des Autoren können die ökologischen Strukturen in der Genesis klar erkannt werden.
Durch sein Ergreifen nach der verbotenen Frucht von dem "Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen" hat der Mensch das Gebot Gottes verbrochen und wurde deshalb mit Vertreibung aus der idealen Welt gestraft; so wurde er Miterschöpfer dieser realen Menschenwelt. Der Mensch hat aber in seinem genetischen Kode das Bild dieser idealen Welt beibehalten. Darum ist er fähig, ein neues Weltbild als auch das Bild einer neuen Welt zu erschaffen.
Ausser dem "Baum der Erkenntnis" gab es im Eden auch den "Baum des Lebens". Der erste symbolisiert eine moralische und der zweite eine genetische Ordnung. Der gegenwärtige Mensch ist in Versuchung, auch nach dem "Baum des Lebens" zu greifen. Sollte danach auch die Vertreibung aus dieser Welt folgen? Um eine neue Welt zu erschaffen - und der Mensch besitzt diese Fähigkeit - muss er projektiv denken können; denn er muss auch für die genetische Struktur Verantwortung tragen.
Keywords
Anthropozentrismus; Bibel; ökologische Paradigmen; ökologische Perspektiven; Genesis; Christentum; Weltbild; Schöpfungstheologie
Hrčak ID:
136611
URI
Publication date:
15.1.1992.
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