Conference paper
ÖKOLOGISCHE RISIKO, MEDIEN UND ÖFFENTLICHE MEINUNG
Branko Kurelec
; Center for Marine Research Zagreb, "Ruđer Bošković"
Abstract
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse vergrössern sich immer schneller. Dieser Prozess umging nicht einmal die Einschätzung des ökologischen Risikos. Zwei Grundelelemente im Prozess dieser Einschätzung - die Charakterisierung der Expositon und der stressrregenden Wirkung - wurden solchen Förderungen ausgesetzt, dass die ganze bisherige Rangliste von gefändert wird. Die praktische Anwendung dieser neuen Erkenntnisse trifft jedoch auf unüberwindbare Schwierigkeiten wegen der Chemo<196> und Radiophobie, die in der öffentlichen Meinung schon bestehen. So werden in der Praxis diejenigen Risiken gleichgestellt, die um das Tausendfache (z. B. Pestizide, Energieproduktion) als auch um das Millionenfache (wie krebserregende Stoffe) grösser sind. Da in einer demokratischen Gesellschaften der Wille des Volkes auch die politischen Entscheidungen ausschlaggebend beeinflusst, ist es schwer, den Weg aus diesem Zauberkreis heraus zu finden, weil Riesensummen auf eingebildete statt auf wirkliche Gefahren hin gelenkt werden. Der Entwurf der erhaltbaren Entwicklung bietet dagegen die Gelegenheit, aus diesem Bannkreis auszubrechen: Er fordert neue Rangierungen, neue Prioritäten und ein neues Konzentrieren auf die beschränkenden Grundfaktoren der erhaltbaren Entwicklung. Die Massenmedien, die sich solch eine entstellte Risikowahrnehmung - die ihrerseits allerlei Phobien hervorgerufen hat - seitens der Bürger haben zuschulden kommen lassen, müssen zu den massgebenden und verantwortungsvollen Vermittlern von wissenschaftlischen Wahrheiten werden. Die verantwortungsbewussten Medien können in einer eher armen Gemeinschaft zum wichtigen Faktor des Umweltschutzes werden.
Keywords
Massenmedien; öffentliche Meinung; ökologische Phobien; ökologisches Risiko; ökologische Risikowahrnehmung
Hrčak ID:
139070
URI
Publication date:
15.7.1993.
Visits: 2.287 *