Conference paper
MUSEEN UND DIE ENTWICKLUNG LOKALER GEMEINDEN IM NACHKRIEGSKROATIEN
Ivo Maroević
; Faculty of Philosophy, Zagreb
Abstract
Der Krieg, der in der ersten Hälfte der 90er Jahre Kroatien heimsuchte, beschädigte zum großen Teil auch die Umwelt — Natur und Kultur, Wirtschaft und Infrastruktur. Das Aussehen der Landschaft änderte sich drastisch. Große Leiden und viele Menschenopfer wurden durch die Umsiedlungen und der Verlust der Heimat noch potenziert. Zur gleichen Zeit finden die Transition, die Privatisierung der Wirtschaft und der Prozeß der neuen Staatsbildung statt. Der Verlust der traditionellen geographischen und sozialen Umwelt und die Rückehr in die Heimat, die es oft nicht mehr gibt und die am häufigsten auf ein typisiertes Haus mit typisierten Möbelstöcken reduziert wird, wie auch die Ansiedlung neuer Regionen, wo früher andere Menschen lebten, lassen neue Probleme bei der Entwicklung lokaler Gemeinden in fast allen kroatischen Regionen aufkommen.
Die Museen als Träger der lokalen Kulturidentität werden bei der Reintegration dieser Menschen und bei der Gestaltung einer neuen Identität eine wichtige Rolle spielen. Die Museumssammlungen werden dort, wo es sie nicht gibt oder nicht gab, von den Objekten bestehen, die zum Solidaritätsgefühl beitragen. Die früher bestehenden Museen kehren in ihre Ortschaften zurück und beginnen erneut aktiv zu sein. In denen wird das Material gesammelt, das von den Veränderungen in der aus Natur, Gesellschaft und Kultur bestehenden Umwelt zeugen wird. Gastaustellungen, Eröffnungen von Austellungen und die Einrichtung bestimmter historischer Lokalitäten wie auch das Kommunizieren der Tradition werden zu neuen zwischenmenschlichen Interaktionen führen. Die Größe kleiner Dinge und ihre Gebundenheit an den Alltag werden behauptet. Wenn sie in das museale Medium übertragen werden, werden sie zu den richtigen Zeitzeugen.
Keywords
kroatischer Verteidugungskreig; lokale Gemeinde; Museum
Hrčak ID:
141510
URI
Publication date:
15.1.1997.
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