Original scientific paper
SOLLTE MAN IN DER BIOETHIK VOM MENSCHENODER VON DER PERSON SPRECHEN?
Ivan Koprek
; Faculty of Philosophy, Zagreb
Abstract
Zahlreiche moderne Bioethiker übernehmen den Begriff der Person von Locke. Für diesen Begriff ist daß Bewußtsein der eigenen Identität wichtig. Der Autor kritisiert diesen Standpunkt, wobei er sich auf Aristotel, Toma Akvinski und Kant beruft, und setzt sich dafürein, daß man in der ethischen Diskussion den Begriff "Mensch" verwendet.
Der Mensch ist bis zu seinen vegetativen Möglichkeiten Mensch. Das Argument der Möglichkeiten (Potenzialitäten) negiert nicht, daß es entsprechend der Natur verschiedene Ebenen gibt. Es ist nicht univok, sondern analog. Deswegen kann Ethik, aber auch Bioethik nicht nach der mathematischen Methode traktiert werden, wie Locke das verlangt.
Wem sollte man den Vortritt gewähren? Dem Menschen oder der Person? Wenn wir allen naturalistischen Tendenzen entgegen den Begriff "Mensch" in der vollen Bedeutung begreifen, wie das der Fall in der großen westlichen Tradition (besonders der Aristotelschen) ist, dann ist die richtige Antwort: dem Menschen.
Bedeutungsvoll ist schon die Tatsache, daß wir über die Menschenrechte sprechen und nicht über Personenrechte.
Keywords
die Bioethik; der Mensch; die Moralphilosophie; die Person
Hrčak ID:
141544
URI
Publication date:
15.9.1997.
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