Conference paper
WISSENSCHAFT UND RELIGIONEN ÜBER DEN BEGINN DES LEBENS
Asim Kurjak
; Clinics of Gynaecology and Obstetrics, School of Medicine, University of Zagreb, Sveti Duh General Hospital, Zagreb
Abstract
Das Leben beinhaltet nicht nur die Formen, in denen es nur heute besteht; es schließt auch einstige primitive sowie alle künftigen Existenzformen ein. Das Leben wird durch Lebewesen verkörpert, und sie haben ihre Individualität, die Fähigkeit der Selbstregelung und Vermehrung. Einige Bioethiker glauben, daß das menschliche Leben erst mit der Entwicklung der Gehirnfunktionen anfängt, die sich durch EEG etwa 6 Wochen nach der Befruchtung erkennen lassen. Die wichtigste Schwierigkeit bei dieser Definition liegt darin, daß der Gehirntod das Ende des menschlichen Lebens bedeutet, was unumstritten ist.
Die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens könnte nur durch eine wechselseitige Verknüpfung von Erkenntnissen aus der Geschichte, Religion, Philosophie und Medizin beantwortet werden. Es ist nicht leicht festzustellen, wo die feine Grenzlinie zwischen den Kompetenzen der Wissenschaften und der Metaphysik zu ziehen ist. Dies hängt wiederum von der grundlegenden philosophischen Einstellung des Menschen ab. Erst in neuerer Zeit erkennen die meisten Wissenschaftler und einige Theologen, daß wissenschaftliche und religiöse “Wahrheiten” komplementär und dadurch nur methodologisch voneinander unabhängig sind. Die Wissenschaft unterscheidet sich von der Religion gerade dadurch, daß ihre Wahrheiten experimental verifiziert werden können und müssen, und daß ihre Methodologie gelernt werden kann. Die Religion gab es vor der Wissenschaft, aber die Wissenschaft ist keine Verlängerung der Religion. Beide müssen ihre eigenen Interpretationsarten und Schlüsse bewahren.
Keywords
Empfängnis; Leben; Religionen; Wissenschaft
Hrčak ID:
141719
URI
Publication date:
15.1.2000.
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