Original scientific paper
https://doi.org/10.17234/ZGB.25.14
Repräsentation und Diktion. Ernst Weiß’ Romane "Der Verführer" und "Der Augenzeuge" // Representation and Diction: Ernst Weiß’ Novels Der Verführer und Der Augenzeuge
Claas Morgenroth
; Technical University of Dortmund, Dortmund, Germany
Abstract
In seinen letzten beiden Romanen "Der Verführer" und "Der Augenzeuge", entstanden Ende der 1930er Jahre im Pariser Exil, hat Ernst Weiß versucht, die Vorgeschichte und die Folgen des Ersten Weltkriegs als Effekt einer großen, die Menschen erfassenden Kraft zu analysieren, die er auch die ›Unterseele‹ nennt. Daraus gewinnt er eine komplexe Erzählweise, die sowohl die lokalen, in der Kultur der Habsburgermonarchie situierten Umstände des Verführers als auch die Handlung des im Exil endenden Augenzeugen anleitet. Eine tragende Rolle spielt dabei das in der Theorie- und Methodengeschichte der literarischen Poetik viel diskutierte Verhältnis von Literatur und Geschichte, von Repräsentation und Diktion.
In his two last novels – Der Verführer and Der Augenzeuge, written at the end of the 30s in exile in Paris, Ernst Weiß attempts to analyze the prehistory and consequences of the Great War as a great force seizing all men he calls ›undersoul‹. This results in a complex narration portraying both the local circumstances of the seducer, living in the culture of the Habsburg Monarchy as well as the plot revolving around the witness who ends up in exile. In the history of theory and methodology of literary poetics, one of the central roles is occupied by the broadly discussed relationship between literature and history, between representation and diction.
Keywords
Erster Weltkrieg; Habsburger Monarchie; Ernst Weiß; Exil; World War I; Habsburg Monarchy; exile
Hrčak ID:
172010
URI
Publication date:
30.12.2016.
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