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Original scientific paper

Über die luminescenz des luminols XI. Der blutnachweis mit der luminolreaktion

K. Weber ; Zavod za sudsku medicinu i kriminalistiku Medicinshog fakulteta u Zagrebu
V. Mikuličić ; Zavod za sudsku medicinu i kriminalistiku Medicinshog fakulteta u Zagrebu


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Abstract

Es wurden eingehendere Versuche über die Verwendbarkeit der Luminolreaktion zum Nachweis von Blutspuren in der gerichtlich medizinischen und kriminalistischen Praxis durchgeführt. Es werden drei Ansätze für die Zusammensetzung der Luminol-Reagenslösung angegeben. Bei der Verwendung von Lösungen mit Natriumkarbonat oder Natriumperborat wird mit getrockneten Blutspuren (Hämiglobin) eine intensivere Chemiluminescenz erhalten als mit frischem Blut (Hämoglobin), bei sonst gleichen. Versuchsbedingungen. Bei Verwendung von Lösungen mit Natronlauge wird immer die gleiche Luminescenzintensität erhalten, gleichgültig ob man mit frischem Blut. oder mit getrockneten Blutspuren arbeitet. Es ist anzunehmen, dass eigentlich nur die oxydierte Form des Blutfarbstoffes (dreiwertiges Eisen im Hämiglobin) direkt mit dem Luminol reagiert und weiterhin in den stark alkalischen Lösungen von Wasserstoffperoksid, bei Anwesenheit von Natronlauge, eine sehr rasche - praktisch momentane - Oxydation des Hämoglobins in Hämiglobin stattfindet. Da diese Oxydation bei Anwesenheit von Karbonat oder Perborat nur mit kleinerer Geschwindigkeit erfolgt, ergibt sich in den Lösungen mit Natronlauge eine intensivere Chemiluminescenz. Die Empfindlichkeit des Nachweises von Blutspuren mit dem Luminolreagens das Natronlauge enthält, ist sehr gross. Es wurde festgestellt, dass die Menge von nur 0,16 Mikrogramm (y) Hämoglobin eine noch gut sichtbare und photoelektrisch messbare Luminescenz ergibt. Diese Menge des Blutfarbstoffes ist in 10 ml Blutlösung vorhanden, wenn man normales Blut im Verhältnis 1 : 10.000.000 mit Wasser verdünnt. Diese grosse Empfindlichkeit der Luminolreaktion gegenüber den Blutspuren bedingt auch, dass dieser Blutnachweis genügend spezifisch ist. Mit vergleichbarer Empfindlichkeit katalysieren die Luminolreaktion, von Stoffen die in der Natur vorkommen, nur andere Häminproteide, wie z. B. pflanzliche Peroxydasc. Deshalb muss man bei der Durchführung des Blutnachweises mit der Luminolreaktion die eventuelle Anwesenheit von solchen natürlichen Katalysatoren ausschliessen. Es wurde festgestellt, dass wässrige Auszüge der Fäkalien des Menschen. der Pferde und der Kühe Stoffe enthalten, welche die Luminolreaktion wirksam zu hemmen (inhibieren) vermögen. Die Intensität der Luminescenz wird durch Zusatz von solchen Auszügen wesentlich herabgesetzt. Eine solche Inhibitorwirkung wird z. B. durch die Kurven der Abb. 4. veranschaulicht. Die Kurve 1. dieser Abbildung zeigt den Verlauf der maximalen Luminescenzintensität (Gm) als Funktion der zugesetzten Hämoglobinmenge (y Hb in 50 ml Luminollösung) und die Kurve 2. die gleiche Funktion bei Anwesenheit eines wässrigen Auszuges von menschlichen Fäkalien. Wässrige Auszüge der Fäkalien des Pferdes enthalten, wenn sie bei Zimmertemperatur einige Monate aufbewahrt wurden, auch Stoffe die positiv katalitisch auf die Luminolreaktion zu wirken vermögen. Diese katalytische Wirkung ist aber verhällnismässig sehr gering. Stalldünger kann demgemäss auch eine schwach positive Reaktion mit dem Luminol ergeben. Bei Anwesenheit von Blutspuren überwiegt aber immer die lnhibitorwirkung. Der Blutnachweis mit der Luminolreaktion ist deshalb bei Anwesenheit von Fäkalien gewöhnlich unsicher. Eine intensive Luminescenzerscheinung kann aber in der Regel als positive Nachweisreaktion von Blutspuren gewertet werden. Wässrige Auszüge von frischen Pflanzenteilen (frisches Gemüse) enthalten Stoffe die die Luminolreaktion bei Anwesenheit von Blutspuren wirksam inhibieren. Diese Inhibitorwirkung kann reduzierend wirkenden Stoffen, besonders der Ascorbinsäure zugeschrieben werden. Manche Pflanzen enthalten aber auch positive Katalysatoren der Luminolreaktion, so ist in den Krennwurzeln pflanzliche Peroxydase in relativ grösseren Mengen vorhanden. Aber auch diese Pflanzenteile enthalten wirksame Inhibitoren der Luminolreaktion. Die quantitativen Versuche zeigen, dass auch bei der Wirkung des wässrigen Extraktes der Krennwurzeln die Inhibition der Luminolreaktion überwiegt. Auf Grund der Versuchsergebnisse dieser Arbeit kann allgemein festgehalten werden, dass bei der praktischen Durchführung des Blutnachweises mit der Luminolreaktion der eventuelle Einfluss von Stoffen aus Fäkalien, sowie auch aus pflanzlichem Material, zu berücksichtigen bzw. zu vermeiden ist. Dieser Einfluss kann praktisch eingentlich nur als lnhibitorwirkung zum Ausdruck kommen. Positiv katalytische Effekte werden hingegen keine wesentliche Rolle spielen. In einer früheren Arbeit (10) wurde auch die Inhibitorwirkung des Urins auf die Chemiluminescenz des Luminols näher untersucht. Wenn man bei der Beurteilung des Ergebnisses der Luminolreaktion so vorgeht. dass mann nur eine tatsächlich intensive Luminescenz als positiven Blutnachweis wertet, wird diese Reaktion immer eine verlässliche Nachweismethode von Blutspuren darstellen.
Die hier beschriebenen Versuche wurden mit Hilfe einer photoelektrischen Apparatur (5), mit Selenelement und Spiegelgalvanometer durchgeführt. Es wurden Intensität-Zeitkurven aufgenommen (Abb. 1.). die die relative Luminescenzintensität als Funktion der Reaktionszeit bei verschiedenen Mengen des zugesetzten Hämoglobins (Blutlösung) darstellen. Die maximale Luminescenzintensität (Gm) dient als Mass der Wirksamkeit der Katalysatoren bzw. der Inhibitoren. Die Kurven der Abbildungen 1. 2. und 3. beziehen sich auf die katalytische Wirkung der Blutlösungen, die Kurven der Abbildungen 4. 5. 8. und 9. auf Inhibitorwirkungen der Auszüge der Fäkalien und des Pflanzenmaterials, die Kurven der Abbildung 7. auf die Katalyse durch Pflanzenauszüge und die Kurven der Abbildung 6. auf katalytische und inhibitorische Wirkungen der gealterten Auszüge der Fäkalien des Pferdes.

Keywords

Hrčak ID:

183015

URI

https://hrcak.srce.hr/183015

Publication date:

23.6.1959.

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