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Original scientific paper

Die Entwicklung des asymmetrischen Föderalismus – Kanada im Blickfeld

Linda Cardinal
Biljana Kostadinov


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page 727-741

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Abstract

Als asymmetrischen Föderalismus bezeichnet die Verfassungsdoktrin den Fall, dass eine Region im Staat eine besondere Form der Autonomie und oft auch eine andere verfassungsrechtliche Position als andere Teile genießt. Asymmetrie kann durch die Verfassung oder durch einen völkerrechtlichen Vertrag, aber auch durch die Gesetzgebung des jeweiligen Staates begründet werden. Sie kann auch die Folge einer militärischen Revolte einer Minderheit sein, also eines erfolgreichen Gewalteinsatzes. In der jüngeren Vergangenheit haben einige westeuropäische Staaten ohne Eingriff von außen oder militärische Revolte Asymmetrie eingeführt, darunter Dänemark, Spanien, Großbritannien und Italien. Asymmetrie in einem föderalen System erkennt man an unterschiedlichen Autonomie- und Hoheitsgraden unter den föderalen Einheiten, beispielsweise in einer Reihe moderner Föderationen: Belgien (1993), Deutschland (1949), Indien (1950), Malaysia (1963) und Russland (1993). Asymmetrischer Föderalismus tritt in plurinationalen Staaten auf und ist eine Forderung von Minderheiten bildenden nationalen Gemeinschaften, während Befürworter des staatlichen Unitarismus betonen, Minderheitsregionen seien eine Bedrohung der staatlichen Einheit sowie der verfassungsmäßigen Werte der Solidarität, Gleichheit und Freiheit und führten den Staat, der sie begründet, in den Ruin. In der vorliegenden Arbeit wollen wir die Entwicklung des asymmetrischen Föderalismus in Kanada erläutern.

Keywords

asymmetrischer Föderalismus; Kanada; Verfassung

Hrčak ID:

17486

URI

https://hrcak.srce.hr/17486

Publication date:

10.11.2007.

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