Preliminary communication
Von (In-)Toleranz zu Dialog und Gemeinsamkeit
Branko JOZIĆ
Vine MIHALJEVIĆ
Stipe TADIĆ
Abstract
Das dialektische Verhältnis zwischen der eigenen Identität
und dem Andersartigen wird bewegt von der dauerhaften
Dynamik zwischen Konflikt und Annäherung, Intoleranz und
Koexistenz. Die Reichweite und Intensität der Globalisierung
unserer Tage führt unaufhaltsam zum Zusammenwachsen
der Welt zu einem Ganzen. Gleichzeitig jedoch wird die
Fragilität partikulärer Identitäten, aber auch der Welt
insgesamt potenziert, was daher neue Tensionen und
Zusammenstöße hervorruft. Nun hat aber der Prozess der
Globalisierung und der Toleranzentwicklung schon vor
langer Zeit eingesetzt. So trifft man die Begriffe Gleichheit,
Brüderlichkeit bzw. Einheit von Brüdern und Schwestern,
Freiheit, Recht, Toleranz und gegenseitige Angewiesenheit und Ausrichtung auf das Gemeinwesen schon in der Antike
an. In letzter Zeit jedoch kommt das Gespür für das
Andersgeartete immer mehr zur Entfaltung, und man bemüht
sich immer intensiver um die Überwindung von Engstirnigkeit
und vehementer Aggressivität. Denn wahrhaftige Rede von
Toleranz bzw. gemeinsamem Dialog konvergiert zur Rede
von Liebe, da nämlich der Sinn der persönlichen Freiheit
darin liegt, sich in Liebe zu verwandeln, aus welcher sodann
Freundschaft entsteht. Die gewonnenen Resultate
präsentieren einerseits die persönlichen Meinungen von
Mitgliedern kirchlicher Laienbewegungen zu den Fragen, ob
christliche Sekten und neue religiöse Bewegungen den
Menschen glücklich machen, ob sie ihn restlos heilen können
oder aber in die falsche Richtung weisen; ob sie den
Menschen bei seiner Suche nach dem Lebenssinn
unterstützen oder eine Art kollektiver Hirnwäsche darstellen,
einzig auf finanziellen Gewinn erpicht sind und
Leichtgläubige hinters Licht führen. Hinzu kommen aber
auch Aussagen, mit denen die Befragten die eigene religiöse
Bewegung, der sie angehören, im Verhältnis zu anderen
christlichen Sekten und neuen Orientierungen einschätzen.
Beiderlei Ergebnisse zeigen, dass sowohl auf der Ebene
kirchlicher Laienbewegungen als auch auf individueller
Ebene die Offenheit und Toleranz gegenüber neuen
religiösen Bewegungen wesentlich größer ist als gegenüber
Sekten christlicher Herkunft.
Keywords
Hrčak ID:
17857
URI
Publication date:
30.6.2005.
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