Skip to the main content

Review article

Integrationsprozesse kroatischer Einwanderer in Slowenien

Marina PERIĆ


Full text: croatian pdf 141 Kb

page 743-756

downloads: 888

cite


Abstract

Aufgrund verfügbarer Dokumente und bisheriger
Untersuchungen über die in Slowenien lebenden Kroaten
kann man schließen, dass die Integration der kroatischen
Einwanderer in der slowenischen Gesellschaft weit
fortgeschritten ist, dass jedoch zwischen den Einwanderern
untereinander nur sehr schwache Beziehungen bestehen. Die
zügige Integration der kroatischen Einwanderer in der
slowenischen Gesellschaft wurde durch verschiedene
Faktoren beschleunigt: uneinheitliche Abwanderung aus den
Heimatgebieten, beabsichtigter Daueraufenthalt, kulturelle
und religiöse Ähnlichkeit zwischen Kroatien und Slowenien,
geografische Nähe. Die nur gering ausgeprägte innere
Integration (innerhalb der Einwanderergemeinschaft selbst)
geht auf einen langwierigen Prozess zurück. Als die einstigen
jugoslawischen Teilrepubliken Kroatien und Slowenien ihre
politische Selbstständigkeit erreichten, zeigte sich unter den in Slowenien lebenden Kroaten das Bedürfnis,
zusammenzukommen und ihre Volksidentität zu
manifestieren. Dieses Bedürfnis entwickelte sich erst in den
90er-Jahren, obwohl es in Slowenien schon vorher einige
kroatische Vereine gegeben hatte. Mit den übrigen Völkern
Ex-Jugoslawiens stellen die Kroaten in Slowenien eine
Migrantenbevölkerung dar. Sie werden jedoch nicht als
Minderheit anerkannt und kommen daher nicht in den
Genuss von Rechten und Vorrechten, die Minderheiten von
Rechts wegen eigentlich zustehen. Daraus ergab sich u.a. die
Konsequenz, dass sich die meisten kroatischen Einwanderer
innerhalb des neuen Lebensumfelds assimiliert haben, und
bei der letzten aktuellen Volkszählung haben sich – im
Unterschied zur vorigen – die meisten als slowenische
Staatsbürger deklariert. Wenn es auch in Slowenien mehrere
Vereine kroatischer Einwanderer gibt, so befinden sich unter
ihren Mitgliedern jedoch nur wenige, die der dritten und
vierten Generation angehören. Diese sind eher an der
slowenischen Kultur orientiert. Innerhalb der
Einwandererfamilien kommen die Züge der eigenen
Volksidentität kaum zum Ausdruck, und der Muttersprache
droht das Vergessen. Dies wiederum ist eine Folge vermehrt
auftretender Mischehen wie auch des Umstandes, dass an
slowenischen Schulen kein Kroatisch unterrichtet wird.

Keywords

Hrčak ID:

17975

URI

https://hrcak.srce.hr/17975

Publication date:

31.10.2005.

Article data in other languages: croatian english

Visits: 2.352 *