Preliminary communication
PTSD-Patienten, ihr gesellschaftliches Funktionieren und ihre Arbeitsfähigkeit
Sanda ANTON
Abstract
Das Ziel dieser Arbeit ist eine vergleichende Analyse des
gesellschaftlichen Funktionierens und der Arbeitsfähigkeit von
Personen, die am posttraumatischen Stresssyndrom (PTSD)
leiden. Untersucht wurden zwei Gruppen von jeweils 80
Personen, die im Osijeker Stadtklinikum behandelt wurden.
Nach Einschätzung des behandelnden Psychiaters war die
eine Gruppe arbeitsfähig, die andere nicht. Der
Untersuchung wurde die Psychiatric Disability Assessment
Schedule der Weltgesundheitsorganisation zugrunde gelegt,
um das gesellschaftliche Funktionieren der Erkrankten
einzuschätzen und ihre Anamnese auszuwerten. Des
Weiteren führte man Gespräche mit den wichtigsten
Personen aus dem sozialen Umfeld der Erkrankten, um auf
diesem Wege aussagekräftigere Fakten zu sammeln. Die
Untersuchung ergab, dass sich die Patientengruppen im
Hinblick auf demografische Indikatoren nicht unterschieden.
Statistisch gesehen weisen arbeitsunfähige Personen
wesentlich häufiger ein Defizit an bestimmten
gesellschaftlichen Funktionen auf, so etwa hinsichtlich ihrer
Beteiligung an der Hausarbeit, der Ausübung elterlicher
Pflichten und des Berufs. Letzteres bezieht sich v.a. auf die
Wiederaufnahme des Berufs und die Ausführung beruflicher
Aufgaben sowie auf ein allgemeines Funktionieren in der
Gesellschaft. Es konnte ebenfalls festgestellt werden, dass die
Arbeitsunfähigkeit von PTSD-Patienten rückwirkend
beeinflusst wird von dem Verlust bestimmter gesellschaftlicher
Funktionen (geringes Interesse an einem beruflichen
Wiedereinstieg, geschmälerte berufliche Leistung, schwächer
ausgeprägte Teilnahme an elterlichen Aufgaben und
häuslichen Pflichten sowie ein allgemein gemindertes
gesellschaftliches Funktionieren).
Keywords
Hrčak ID:
17980
URI
Publication date:
31.10.2005.
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