Original scientific paper
Der Zusammenhang zwischen grundlegenden Persönlichkeitsdimensionen und Depressivität in der Frühadoleszenz
Andreja BRAJŠA-ŽGANEC
Renata GLAVAK
Abstract
Vorläuferstudien haben gezeigt, dass zwischen grundlegenden
Persönlichkeitsdimensionen (nach Eysenck) und psychopathologischen
Erscheinungen in der Frühadoleszenz ein
Zusammenhang besteht. Ziel dieser Arbeit ist, diesen Zusammenhang
sowie mögliche Interaktionen zwischen genannten
Persönlichkeitsdimensionen zu ermitteln. An der
Untersuchung nahmen 583 Adoleszenten beiderlei Geschlechts
im Alter von 12 bis 15 Jahren teil. Die Resultate ergaben, dass die drei angeführten Persönlichkeitsdimensionen
in beträchtlichem Ausmaß mit den ermittelten Werten
auf der Depressivitäts-Skala korrelieren. Adoleszenten mit
einer ausgeprägteren Neigung zu Depressionen offenbarten
ein Verhalten, das in erhöhtem Maße neurotisch und psychotisch
ist; niedrigere Werte ergaben sich hingegen bezüglich
Extraversion und der Neigung zum Lügen. Mädchen berichten
von einer größeren Zahl depressiver Symptome als
Jungen. Jungen neigen eher zu psychotischem Verhalten,
Mädchen wiederum eher zu neurotischem Verhalten gepaart
mit der Gewohnheit zu lügen. Eine hierarchische Regressionsanalyse
ergab, dass anhand der eingesetzten Prädiktor-
-Variablen (Geschlecht, Bildungsgrad der Eltern, neurotisches
Verhalten, psychotisches Verhalten, Extraversion) 40% der
Depressivitäts-Varianzen erklärt werden können. Das größte
Gewicht haben dabei die Prädiktoren: neurotisches und
psychotisches Verhalten, Extraversion, ferner die zweifache
Interaktion zwischen Extraversion und psychotischem
Verhalten, worauf zusätzlich 1% abfällt, was die Variabilität
von Depressionssymptomen mit erläutert. Introvertierte
Adoleszenten mit ausgeprägtem psychotischem Verhalten
sind depressiver, während bei extravertierten Jugendlichen
ein solcher Zusammenhang nicht festgestellt werden konnte.
Keywords
Hrčak ID:
19671
URI
Publication date:
31.10.2002.
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