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Original scientific paper

EIN WERTVOLLES FRAGMENT GAZAROVIC’S LJUBICA

Tonko Maroević


Full text: croatian pdf 706 Kb

page 151-166

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Abstract

Der Hvarer Dichter Marin Gazarovic (um 1575 — 1638 (?)) hatte nicht viel Glück mit seinem literarischen Nachlaß, so daß ihm weder die Geschichte noch die Kritik die gebührende Beachtung geschenkt haben. Der erhaltene Teil seines Werks ist noch nicht vollständig wissenschaftlich aufgearbeitet, und viele seiner Gedichte, sowie Teile seiner Pastorale sind seit seinen Lebzeiten, bzw. seit der Ausgabe von 1623, nicht wieder gedruckt worden. Andererseits steht fest, daß einige seiner Mysterienspiele Variationen älterer italienischer Vorlagen darstellen, daß einige seiner Gedichte Nachdichtungen aus Petrarcas und Johannes Secundus’ Werken sind, sowie daß sein umfangreichstes Werk — die Pastorale Murat gusar — nur eine freie Übersetzung von Alleardi’s dramatischem Märchen II corsaro Arimante ist.
Ein Fragment seiner zweiten Pastorale Ljubica besteht aus insgesamt
zweieinhalb Szenen und führt nur vier der angekündigten neun Charaktere ein. Es ist nicht möglich, auf dieser Basis über seine eventuelle Originalität zu urteilen; was die Handlung betrifft, dürfen wir ohnehin nur schließen, daß sie völlig konventionell ist. Der Sprachgebrauch
einzelner Charaktere — vor allen anderen ist hier Keko zu nennen, der sich als »Venezianischer Kaufmann« bei den übrigen Gesprächsteilnehmern, die sich des Kroatischen bedienen, einzuschmeicheln
versucht, indem er eine interessante Mischung aus seiner Muttersprache
und des Kroatischen verwendet — zeugt von einer gewissen
Lebendigkeit des Ausdrucks und einer Angemessenheit der syntaktisch-
lexikalischen Interventionen, welche die Ebene einer eventuellen Übersetzung überlagern. Das Fragment »Ljubica« ist^ also ebenfalls geeignet, unser Bild vom künstlerischen Profil Gazarovic’s zu erweitern, wenn wir ihn aus dem halbanonymen, mittelalterlichen Geist der Mysterienspiele lösen und hin zur renaissance-barocken (potentiell auch manieristischen), kreativen Symbiose — wenn nicht gar Synthese — rücken.

Keywords

Hrčak ID:

212779

URI

https://hrcak.srce.hr/212779

Publication date:

1.5.1987.

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