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Original scientific paper

DEUTSCHE VOLKSCHULEN IN DER SLAWONISCHEN MILITÄRGRENZE BIS ZUR EINFÜHRUNG DER ALLGEMEINEN SCHULORDNUNG VON 1774

Robert Skenderović ; Croatian Institute of History, Department for the History of Slavonia, Syrmia and Baranya, Slavonski Brod, Croatia


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page 147-172

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Abstract

Die Geschichte der organisierten institutionellen Phase des Schulwesens in der Kroatisch-Slawonischen Militärgrenze beginnt mit Reformen dieses Systems in der Militärgrenze zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurden Schulen der Initiative und Sorge der Priesterschaft überlassen, insbesondere der Ordensbrüder. Nach dem Karlowitzer Frieden (1699) wurden in den befreiten Gebieten Slawoniens, Syrmiens, der Batschka und des Banats neue Militärgrenzen (die Slawonische, Theiß- und Marosch-Grenze) eingerichtet. Mit der Einrichtung dieser Grenzen gingen auch viele Organisationsreformen einher. Jeder Bauer-Soldat in den neu eingerichteten Militärgrenzen bekam ein Grundstück zur Nutzung, dessen Größe von seinem militärischen Rang abhängig war. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts bemühten sich militärische Behörden auch um die Förderung des Schulwesens in der Militärgrenze. Schon in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts wurde für die Theiß-Grenze und die Marosch-Grenze angeordnet, dass man in jedem Dorf eine „völlig lastenfreie Colonical-Session“ für einen der deutschen Sprache mächtigen Schullehrer bereitstellen soll. Dies leitete eine systematische Gründung von Volkschulen ein, deren Hauptziel es war, Unterricht in Deutsch als Kommandosprache der Militärgrenze zu erteilen. In den späteren Jahrzehnten breitete sich der Prozess der Gründung von Volkschulen auf die gesamte Militärgrenze aus, einschließlich der Kroatisch-Slawonischen Grenze. Von 1703 bis 1774 dauerte die erste Phase der Organisierung des Schulwesens in der Kroatisch-Slawonischen Militärgrenze. Ursprünglich handelte sich um kirchliche Schulen (Kloster- oder Pfarreischulen). In dieser Zeit blieben die Fragen der Aufsicht und Finanzierung der Schulen noch immer ungelöst, genauso wie die Frage des Verhältnisses zur serbisch-orthodoxen Gemeinschaft, aber seit den 1750er Jahren wurden systematisch öffentliche deutsche Volksschulen gegründet. In dieser Arbeit wird die Entwicklung am Anfang des Grundschulwesens in der Kroatisch-Slawonischen Militärgrenze dargestellt. Die Arbeit weist auch auf die Bedingtheit des Namens „deutsche Schulen“ hin. In dieser Untersuchung werden meist römisch-katholische kanonischen Visitationen als eine bisher vollständig ungenutzte Geschichtsquelle genutzt, die wertvolle neue Erkenntnisse zu diesem Thema bieten.

Keywords

institutionelle Phase des Schulwesens; „deutsche Schulen“; Kroatisch-Slawonische Militärgrenze; Volksschule

Hrčak ID:

214149

URI

https://hrcak.srce.hr/214149

Publication date:

20.12.2018.

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