Original scientific paper
Das Problem der Reduziertheit der Hauptuntersuchungsgruppe bei telefonischen Meinungsumfragen
Vesna LAMZA POSAVEC
Abstract
Die vorliegende Arbeit analysiert, inwiefern die Reduziertheit
der Hauptuntersuchungsgruppe die Gültigkeit von
telefonischen Meinungsumfragen beeinflussen kann. Die
Analyse ergab zunächst, daß in den in Kroatien
herrschenden Verhältnissen Fernsprechteilnehmer im
Durchschnitt einen höheren Bildungsgrad und
Vermögensstand sowie ein wesentlich regeres Interesse am
politischen Geschehen aufweisen als Einwohner ohne
Fernsprechanschluß, daß sie ferner auf dem Plan der
politischen Einstellungen ein weitaus kritischeres Verhältnis
zur allgemeinen gesellschaftlichen Lage, zur herrschenden
Partei und Landesführung insgesamt haben. Die
durchgeführten Analysen ergeben jedoch, daß unter den
derzeit herrschenden Voraussetzungen hinsichtlich der Zahl
der Telefonanschlüsse und im Vergleich zu üblichen
Meinungsumfragen diese Unterschiede die Gültigkeit von
telefonischen Meinungsumfragen nicht wesentlich
einschränken dürften. Dies gilt insbesondere nach
Anwendung der üblichen Ponderierungsverfahren, deren Ziel
es ist, die Repräsentativität der Untersuchungsmuster zu
korrigieren. Telefonische Umfragen haben jedoch, außer der
Reduziertheit der Hauptuntersuchungsgruppe, einige weitere
Nachteile im Vergleich zu üblichen Meinungsumfragen,
ebenso aber auch bestimmte unzweifelbare Vorteile. Daher
könnte erst eine komparative Analyse zur Gültigkeit der
Ergebnisse vergleichbarer telefonischer und üblicher
Meinungsumfragen zeigen, inwiefern Telefonumfragen, in
den hierzulande herrschenden Verhältnissen, als
Meinungsumfragentechnik tatsächlich geeignet sind.
Keywords
Hrčak ID:
20343
URI
Publication date:
31.8.1999.
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