Osječki zbornik, Vol. Vol. 16 No. xx, 1977.
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Osijek In Den Revolutionsjahren 1848/49
Nikola Kosanović
Abstract
Wenn man über Osijek in den stürmischen Jahren 1848/49 spricht, muss man die Geschehnisse von zwei Hauptaspekten aus betrachten: von seiner Rolle in der politischen Annäherung Slawoniens und Kroatiens in der Zeit der grössten Gefahr, die von der ungarischen Expansion in die Gebiete diesseits der Drau drohte und von der militärischen Bedeutung der an Osijek geknüpften Ereignisse in den Tagen, da mit Waffen die Frage der territorialen Zugehörigkeit Slawoniens gelöst werden sollte.
Die heftigen Unruhen in Europa und im Österreichischen Kaiserreich trafen Slawonien in einer aussergewöhnlichen Situation an, die seine volle Einheit mit Kroatien verhinderte. Slawonien war zu gleicher Zeit in den »administrativen und provinzialen« Angelegenheiten der Macht des kroatischen Banus unterstellt und in den Angelegenheiten der »Kontribution« dh. dem besonderen Steuersystem der Ungarischen Statthalterei unterworfen. Wegen dieser Zweiheit der Obrigkeit lösten sich im Jahre 1848 die Magyaronen und die Nationalisten in der Herrschaft ab.
Ein besonderes Problem bildete jener Teil Slawoniens um Osijek und die Stadt Osijek selbst.
National heterogän und unter dem Einfluss einer starken Garnison und der monarchistisch gesinnten Festungskommandanten in der strategisch sehr wichtigen Festung, war Osijek anfangs neutral, um sich ¡später in zwei gegneriche Parteinen zu spalten, die Magyaronen und die Nationalisten.
Die politische Lage in der Stadt verlief folgendermassen: seit dem Monat Juni 1848 wurde eine rege magyaronische Agitation geführt, besonders in Osijek und in der Podravina (Drautal) und später übernahm die Magyaronengruppe Jankovic— —Salopek die Macht im Viroviticaer Komitat und ihre Anhänger im städtischen Magistrat. Die Regierung der Magyaronen dauerte von Juni bis September 1848. Erst die beharrlichen Bemühungen der Nationalisten, an deren Spitze Mojsije Georgijevic, Mato Topalovic, Adam Sukic und andere standen, führten dazu, dass die Magyaronen abgesetzt wurden und die Nationalisten ihre Plätze einnahmen.
Die Herrschaft der Nationalisten wurde durch die Ankunft des Grafen Casimir Batthyany, des Beauftragten des ungarischen »Komitees zur Verteidigung des Vaterlandes« und die Übernahme der Osijeker Festung von den Ungarn am 22. Ok¬tober 1848 unterbrochen.
Die kurz andauernde Herrschaft der Ungarn beschränkte sich auf Osijek und einige Dörfer mit ungarischer oder deutscher Bevölkerung in der nächsten Umge¬bung von Osijek. Um die Ungarn aus der Stadt zu vertreiben, nahmen die kaiser¬lichen Truppen unter dem Kommando des Generals Trebersburg von Dezember 1848 an in den Kämpfen mit den ungarischen Honved allmählich die Stadt ein. Die Übergabe erfolgte am 14. Februar 1849.
Nach der neuerlichen Eroberung Osijeks durch die kaiserlichen Truppen leben in Osijek und im Viroviticaer Komitat die Kämpfe um die Macht zwischen dem Banalrat Kroatiens und dem Verwaltungskomitee des Komitats in Osijek, das Ivan Zidaric, der Vertraute des Banus leitete, auf. Die Nationalisten im Komitat und in der städtischen Verwaltung verbanden sich immer enger mit den magyaronisch gesinnten Grossgrundbesitzern und so wurde diese Herrschaft der Nationalisten eine mächtige Waffe in den Händen des Grossgrundbesitzes, der vereint mit dem Militär zur Wiederherstellung des alten gesellschaftlich-wirtschaftlichen Zustandes der vorrevolutionären Zeit des Jahres 1848/49 verhalf.
Keywords
Hrčak ID:
237501
URI
Publication date:
18.5.1977.
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