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Professional paper

Die Fayancensammlung Des Osijeker Museums

Ida Horvat


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page 299-322

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Abstract

In der Kunstgewerbeabteilung des Osijeker Museums (Muzej Slavonije) bildet die Fayancensammlung von cca 60 Stücken eine besondere Gruppe. Zeitlich umfasst dieselbe hauptsächlich das 18. und 19. Jahrhundert nebst einigen Beispielen aus dem 16. bzw. aus dem Übergang des 17. ins 18. Jahrhundert. Am stärksten sind in der Sammlung deutsche und mitteleuropäische Erzeugnisse vertreten neben einzel¬nen Stücken italienischer und niederländischer Herkunft.
Ein grosser Teil der Sammlung, genauer gesagt 28 Stücke, wurden dem Museum von Franjo Sedlakovic, einem der Gründer des Osijeker Museums, gegen Ende des 19. Jahrhunderts geschenkt. Die übrigen Stücke stammen meistens aus Häusern Osijeker Bürger.
Obzwar die Sammlung kein vollständiges Bild der Entwicklung der Fayance bietet, so illustriert sie dennoch deren bedeutendsten Momente und Entwicklungs¬formen. In dieser Darstellung werden nur die besten und markantesten Beispiele dieser Sammlung bearbeitet. Sie sind nach einer chronologischen, regionalen und typologischen Ordnung innerhalb der einzelnen Herkunftsgebiete gruppiert.
Aus der Gruppe der italienischen Fayence heben wir einen Zierteller der Schule von Urbino aus dem 16. Jahrhundert mit einer Szene aus dem Alten Testament hervor (Inv. Nr. 319; Abb. 1). Ferner führen wir Weinkrüge aus der Provinz Marche aus dem 18. Jahrhundert an (Abb. 3).
Die Gruppe der deutschen und österreichischen Fayencen haben wir in die charakteristischen Weinkrüge, Zierteller, Gebrauchsteller und Schüsseln eingeteilt. Wir heben eine bemalte Flasche (Inv. Nr. 410; Abb. 5) hervor, die wahrscheinlich in Gmunden, Österreich, gegen Ende des 17. oder ganz am Anfang des 18. Jahrhunderts hergestellt wurde. Die bemalten Bierkrüge zylindrischer Form mit Zinndeckel stammen hauptsächlich aus der Manufaktur in Bayreuth. Darunter befinden sich Arbeiten des Meisters Pfeiffer, zwischen 1760 und 1767 (Inv. Nr. 217 u 220; Abb. 7) und solche aus Nürnberg aus der Mitte und der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Von den verschiedenen Schüsseln und Tellern führen wir eine fächerförmige Schlüssel aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, wahrscheinlich ein Erzeugniss der Manufaktur Hanau (Inv. Nr. 255; Abb. 6), ferner zwei Teller des Meisters Knöller aus Bayreuth, zwischen 1720 und 1745 (Inv. Nr. 306 u. 309; Abb. 11) und einen Teller Pfeiffers (Inv. Nr. 220; Abb. 12) an.
Die niederländische Fayence, besonders Delft, wird durch fünf grössere Vasen und Schüsseln in der typischen Form und dem Dekor vertreten. Hier können wir einen Teller von Hugo Brouwer aus dem J. 1764 der Delfter Manufaktur »de trie porceleyne flessjes« (Inv. Nr. 322; Abb. 13) und zwei Vasen aus der Manufaktur »de lampetkan«, vielleicht eine Arbeit Gerrit Brouwers (Inv. Nr. 403 a,b) anführen.
Die mitteleuropäische und österreichische Fayence des 19. Jahrhunderts vertre¬ten mehrere Krüge und Schüsseln, worunter wir einen Habaner Krug hervorheben (Inv. K. ul. 10540). In diese Gruppe ist auch ein Erzeugniss aus der Mitte oder der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eingeordnet — es ist dies ein Kännchen in Form einer Ente, wahrscheinlich in Hollitsch hergestellt (Abb. 15).


Keywords

Hrčak ID:

237524

URI

https://hrcak.srce.hr/237524

Publication date:

18.5.1977.

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