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ORGEL, ORGANISTEN UND ORGELBAUER IN DER »SV. CECILIJA«
Ladislav Šaban
Abstract
Obwohl man bei uns in der Vergangenheit ziemlich wenig Aufmerksamkeit der Veröffentlichung von Angaben uber den Orgelbau schenkte, schrieb man über die Geschichte der einzelnen Orgeln auch in früheren Zeiten. Zunächst erwies sich als erforderlich, iiber clas Orgelspielen und dessen Rolle im Gottesdienst zu spreChen, so class die frühesten Artikel in Sv. CeciliJaauch in diesem Sinne Verfasst wurden. Erst schrittweise, anfänglich mit der Hilfe geschichtlicher Forschung, erst danach mit der Hilfe kunstlerischer Bewertung, wurde die Orgel als ein wichtiger Teil aus dem Kulturerbe unseres Volkes erkannt. So wurde der Orgelbau nicht nur als handwerkliche, sondern auch als künstlerische Tätigkeit immer mehr zum Gegenstand des Studiums. Auf diesem Wege begann man eine wichtige Tätigkeit zu verstehen, was heute auch auf dem internationalen Niveau Anerkennung fand.
Den Ablauf der Reifung dieser Erkenntniss kann man auf den Seiten der Zeitschrift sv. Cecilija verfolgen, u. zwar seit dem bescheidenen Beginn vor 100 Jahren bis zu den jetzigen imponierenden Ergebnissen. Man könnte sicher mehr als 200 Artikel, Skizzen, von beiläufigen Aufzeichnungen bis zu ausführlich ausgearbeiteten Rezensionen und wissenschaftlichen Abhandlungen aufzählen, die die Redakteure der sv. Cecilija, dank ihren fleissigen Mitarbeitern veröffentlichten. Alle Bemühungen waren darauf gerichtet, für die Orgel und den Orgelbau diejenige Stelle in unserer Kultur zu erobern, die sie bei anderen Kulturvölkern schon längst eingenommen haben.
Es ist interessant auf den Seiten der sv. Cecilija der Entwicklung der Organologie, dieser vielleicht jüngsten musikalischen Hilfsdisziplin bei uns, zu folgen. Von dem anfangs mangelhaften Verständniss für die Arbeit alter Orgelbaumeister, von der anfänglichen ausschliesslichen Begeister-ung für neue technische Errungenschaften der Pneumatik und Farben der Fabrikregister, die gerade den Markt eroberten, kam es zum allmählichen Erwachen des Interesses, nicht nur für unsere musikalische Vergangenheit, sondern auch für unsere alte Orgel. In diesem Sinne war sv. Cecilija ein wichtiger Anreger im Dienste der kulturhistorischen Themen, auch Bahnbrecher beim Sammeln des geschichtlichen Materials. Ohne sie wären auch unsere heutige Bemühungen kaum möglich. Die Zeitschrift kann stolz darauf sein, dass auf ihren Seiten zum erstenmal die grosse Abhandlung über das Leben und Schaffen des bedeutenden Orgelbaumeisters slowenischer Herkunft aus dem 18 Jh., F. Ks. Križman (J. Mantuani, 1926-8) veröffentlicht wurde, ferner heute noch ausserordentlich wichtige Beiträge über die Orgel und Orgelbauer der venezianisch-dalmatinischen Schule (Bulié, Zaninovié, Barbarovié), deren Instrumenten nur zum Teil erhalten sind. Hier kann man auch unzählige Angaben über die Orgel, Orgelbauer und Organisten aus dem Norden Kroatiens, die früher völlig unbekannt waren, finden (darüber schrieb meist J. Barlè). Zagreber Dom steht allerdings an erster Stelle.
Man unterliess jedoch nicht, die neuesten Errungenschaften im Orgelbau bei uns und in der Welt regelmässig zu verfolgen und darüber zu Schreiben (meist F. Dugan).
Die erneuerte sv. Cecilija Setzt die gute Tradition fort (seit 1969), und ihre Beiträge helfen uns unsere bisherigen Kenntnisse zu vervollständingen. In diesem Sinne leistet die Zeitschrift sv. Cecilija einen bedeutenden Beitrag zu den Bemühungen der organologischen Wissenschaft.
Keywords
Hrčak ID:
240403
URI
Publication date:
5.10.1978.
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