Original scientific paper
ZUM WESEN DER BIOETHIK
Peter Singer
; Monash University, Melbourne
Abstract
Yon zwei schwerkranken Neugeborenen hat nur eines Oberlebenschancen,
und das auch nur, wenn ihm das Herz des ,
zweiten transplantiert wird. Was tun in einer Situation, in der einem
Neugeborenen, das zwar gehirntot, nicht je doch auch biologisch
tot ist, das Leben genom men werden soll, damit ein anderes
Kind gerettet werden kann? Am Beispiel dieses bioethisch
relevanten Falls aus der medizinischen Praxis Australiens untersucht
der Verfasser in kritischer Weise die herkčmmlichen Reaktionen,
auf die man innerhalb verschiedener ethischer Richtungen
und weltanschaulicher Ansatze staBt, angefangen bei der
diskursiven Ethik, Ober hermeneutische Philosophie, Marxismus
und Feminismus, bis hin zur katholischen Ethik. Die Bioethik wird
als angewandte Philosophie bestimmt, die den Zugang zu philosophischen
Fragen und Problemen errnčglicht und gOltige und
verfechtbare Antworten sowie praktische Losunqen erzieien will.
Anhand des angefOhrten Beispiels iIIustriert der Verfasser Probleme
und Schwierigkeiten, mit denen sich diese neue Disziplin
auseinanderzusetzen hat, und verweist zugleich auf die Mangel
traditioneller ethischer Ansatze, wenn es um neue Fragen geht,
die durch den Fortschritt in der zeitgenassischen Wissenschaft
und Technologie aufgeworfen werden.
Keywords
Hrčak ID:
31829
URI
Publication date:
1.5.1996.
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