Preliminary communication
MEINE HERRSCHAFTEN, DER PRASIDENT HAT KREBS
Stjepan Orešković
; Medical Faculty, Zagreb
Abstract
Ausgehend von der Eliasschen Zivilisationstheorie wurde das
Verhaltnis moderner Gesellschaften zum Recht offentlicher
Personen (Staatsoberhaupter) auf den Privatheitscharakter ihres
personlichen Gesundheitszustands untersucht. Wie ist das Verhaltnis
der Arzte zu den zeitgenossischen bioethischen Grundsatzen?
Eine Antwort auf die Frage sollte die komparative Analyse
der Erkrankung verschiedener Staatsoberhaupter bringen:
als Beispiel dienten der franzčslsche Staatsprasident Francois
Mitterand, der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl sowie mehrere
US-Prasidenten bzw. Prasidentschaftskandidaten (Bob Dole,
Dwight Eisenhower, T. D. Roosevelt, J. F. Kennedy ... ). Bezeichnend
sind auch die Muster, die regeimaBig zur Anwendung kommen
in Fallen, wenn der Gesundheitszustand eines Staatsoberhaupts
publik gemacht wird: 1) Retrospektive studien aber den
Krankheitszustand tahrender Politiker (Krankheit, Diagnose,
Behandlung, Sterbeursachen - Studien aber Krankheit und Tod
Francois Mitterands und Hubert Humphreys); 2) Ad-hoc-
Mitteilungen aber kritische Gesundheitszustande (nach dem
Attentat auf R. Reagan, Herzinfarkt B. Jeltzins, Prostataoperation
H. Kohls); 3) Prognosen zum voraussichtlichen Gesundheitszustand
von Prasidentschaftskandidaten als Informationsquellen,
die den EntschluB der Wahler bei den bevorstehenden Prasidentschaftswahlen
beeinflussen (Bob Dole, Bill Clinton). Die Untersuchung
der beschriebenen Falle beweist, daB das Verhalten
der jeweils behandelnden Arzte (Verlautbarung des Gesundheitszustands
eines Staatsoberhaupts bzw. fahrenden Politikers) mit
dem Kodex arztlicher Deontologie und den bioethischen VerhaltensmaBregeln
der Weltgesundheitsorganisation nicht abereinstimmt.
Keywords
Hrčak ID:
31933
URI
Publication date:
1.5.1996.
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