Bogoslovska smotra, Vol. 66 No. 2-3, 1996.
Conference paper
Die Teilweise Annahme des Glaubens-Christentum nach Wahl
Abstract
Unser Thema trägt in sich eine Ambivalenz: es kann bedeuten, dass sich ein Mensch ganzheitlich für den christlichen Glauben als ein Ganzes entschieden hat. Es kann aber auch bedeuten, dass es sich um einen Eklektizismus handelt: ein Mensch in der kroatischen Gesellschaft zimmert sich seinen Glauben zusammen aus Elementen des christlichen Rituals und kirchlicher Verkündigung. Es handelt sich um Elemente, die das Individuum in seiner existenziellen Lage braucht oder die ihm das herrschende gesellschaftliche Trend aufdrängt. Solche Christlichkeit nach Wahl wird dann ein Ausdruck der kulturellen Situiertheit und der geschichtlichen Bedingtheiten der Kroaten sein. Diese Situation, muss aber nicht kann zur ganzheitlichen Annahme der christlichen Botschaft fuhren im Sinne der kirchlichen Verkündigung. In der Behandlung des Themas geht der Autor von den sechs Funktionen der Religion aus, die das Christentum unter den Kroaten scheint auszufüllen und die zugleich die Wahl der gewünschten Elemente bestimmen. Es handelt sich um Identitätsstiftung, Handlungsführung, Kontingenzbewältigung, Sozialintegration, Kosmisierung und Weltdistanzierung. Mit Hilfe dieses heuristischen Rasters wird im Folgenden das eklektische Verhältnis des Individuums und der Gruppen zur kirchlichen Verkündigung und rituellem Angebot beschrieben. Das ruft die Frage nach möglichem Schisma und/oder Häresie hervor. Im letzten Teil werden die Herausforderungen und Chancen dieser Situation erwogen. Der »häretische Imperativ« im Pluralismus kann eine reflektierte, verantwortliche und freie Wahl des Glaubens ermöglichen und begünstigen. Die Herausforderung des Pluralismus soll angenommen und ihr eine entsprechende Antwort gewagt werden, die in neuen Weisen des Glaubenslebens und -Handelns bestehen wird. Es wird für eine tiefere Verwurzelung des Glaubens in seinen Fundamenten plädiert sowie für eine dialogische und kritische Auseinandersetzung mit den vielfältigen »Heilsangeboten« der Postmoderne. Das geht zusammen mit dem Schaffen neuer Räume des christlichen Lebenszeugnisses in der Gesellschaft.
Keywords
Christentum; Glaube; Eklekticismus; Funktionen der Religion; Glaube nach Wahl
Hrčak ID:
32464
URI
Publication date:
28.1.1997.
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