Bogoslovska smotra, Vol. 61 No. 3-4, 1991.
Original scientific paper
Ivan Dugandžić
; Catholic Faculty of Theology, University of Zagreb, Zagreb, Croatia
Abstract
Die Kirche und das Wort Gottes sind aufs engste aufeinander bezogen: Die Kirche verdankt ihre eigene Existenz dem Wort und erbaut sich ständig durch die Kraft des Wortes; das Wort ist andererseits der Kirche anvertraut und kann nur in ihrer Mitte und in ihrem Auftrag in rechter Weise verkündet werden und zu ihrem Ziel kommen. Die Dogmatische Konstitution »Dei Verbum« stellt deshalb in Vordergrund die Bedeutung der Verkündigung und die Rolle des Verkündigers in unserer Zeit. Sie ermuntert alle Theologen zum Studium der Heiligen Schrift und lädt alle Verkündiger ein, aus der Schrift »gesunde Nahrung und heilige Kraft« zu holen (DV 24). Die Kirche erhoffte sich daraus eine tiefe Erneuerung nach innen und einen neuen Schwung in ihrer Sendung nach außen.
Inzwischen ist jedoch die Ernüchterung eingetreten. Die nachkonziliare Begeisterung für die Bibel flaut langsam ab, die Verkündigung scheint kraftlos zu sein. Es breitet sich eine gewisse Resignation aus. Die Behauptung, man habe gar nicht begonnen das Konzil zu verwirklichen, ist zum Teil berechtigt.
Den 25. Jahrestag seit der Verabschiedung der Konstitution »Dei Verbum« soll die Kirche zum Anlaß nehmen, um sich mit ihrem Verkündigungsauftrag und ihrer Praxis auseinanderzusetzen. Vom Konzilstext wird sie eingeladen, sich ständig auf das Neue Testament zu besinnen. In seinem Lichte kann sie prüfen, ob ihre Verkündigung wirklich die Frohbotschaft und das Angebot des Heils ist. Der Verkündiger wird es ebenfalls darauf besinnen, daß seine Verkündigung nicht eine Aufgabe um Rande sondern im Zentrum seiner Sendung ist. Sie ist einfach sein Schicksal. Diese Aufgabe kann er nur in einem ständigen Hören auf das Wort und in einem demütigen Dienst an ihm erfüllen.
Keywords
Hrčak ID:
36081
URI
Publication date:
28.4.1992.
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