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Original scientific paper

Die Marienverehrung in den kroatisch - glagolischen Liturgiekodices

Josip Leonard Tandarić


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page 329-337

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Abstract

Eine Erörterung der Marienverehrung in den kroatisch-glagolitischen Liturgiekodices ist bedeutungsvoll, weil es sich dabei um eine Liturgie, die territorial auf den Teil des kroatischnationalen Gebietes begrenzt ist, handelt; und soziologisch gesehen - neben unbedeutenden Ausnahmen - an das Dorf begrenzt ist. Trotz dieser ungewöhnlichen Stellung innerhalb der römischen Liturgie versucht die römisch-slawische Gottesdienstordnung ein Gleichgewicht gegenüber dem Latein zu erhalten. So werden wir in dieser Liturgie alles das finden was für die römische Gottesdienst Ordnung dieses Zeitabschnittes von Bedeutung ist. Neben den erwähnten erschwerenden Umständen ist in diesem Zeitpunkt der sprachliche Unterschied Latein-Altkirchenslawisch nur durch besondere Anstrengungen überbrückbar.
Dennoch finden wir in den handgeschriebenen kroatisch-glagolitischen Kodices von XII. Jhd. bis zum XVI. Jhd., sowie in den Inkunabeln, Marienfeiertage wie in den zeitgenössischen lateinischen Kodices. In den Kalender sind von den Feiertagen folgende erwähnt: Conceptio BMV, 8.12., Purificatio BMV, 2.2., Annuntiatio, 25.3., Visitatio BMV, 2.7., BMV ad Nives, 5.8., Assumptio BMV, 15.8., Nativitas BMV, 8.9.. Nachträglich wird in die Kalender auch Praesentatio BMV, 21.11., eingetragen. Allen die Kodices weisen nicht so eine Einheitlichkeit auf. Man kann sagen, dass alle Kodices (Missale und Breviere, zusammen sind es über 50) folgende Feiertage haben: Purificatio, Annuntiatio, Assumptio und Nativitas, während Conceptio, Visitatio und BVM ad Nives gerade in dieser Zeit in das Sanktoral eindringt. Einzelne Vordrucke sind weder in der Auswahl noch in der Länge der Texte einheitlich. Auserdem kann man erwähnen, dass man in den Missalen drei Mariensequenzen, Gloria mit den Tropen zu Ehren der Mutter Gottes, sowie die Marienklage Vadis Propitiator (am Karfreitag), finden .
In einem Brevierfragment aus dem XIII. Jhd. finden wir z. B. eine sehr interessante Homilie, Übersetzungsversuche der Hymnen und anderen. Besonders interessant ist das Offizium für den Feiertag der Marienempfängnis, in dem apokryphische Bruchstücke und mittelalterliche Mirakel (Elsinslegende) erhalten sind. Die meisten Breviere das marianische Te Deum haben .
Die Marienthemen aus der Liturgie sind sowohl in die Dialoglieder wie auch in die Kirchendramen eingegangen, während die Predigtsammlungen der kroatischen Priester, die die glagolitische Schrift verwendet haben, den Erfordernissen der Feiertage angepasst wurden.
Die glagolitische Liturgie war nicht nur bereit aufzunehmen, sondern auch zu geben. Bedeutungsvoll ist die sogenannte Moskauer Marienmesse, erhaltene in einem kyrillischen Sammelband aus dem Ende des XV. Jhd. oder dem Beginn des XVI. Jhd., aus einer kroatisch-glagolitischen Vorlage stammend. Dadurch ist es gelungen wenigstens gelegentlich den Kontakt der zwei verschiedenen Kultursphären zu vermitteln.

Keywords

Hrčak ID:

36342

URI

https://hrcak.srce.hr/36342

Publication date:

5.10.1982.

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