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Original scientific paper

Habichte und Tauben: Zur Überprüfung einer Hypothese der darwinistischen Medizin am Beispiel der Psoriasis

Meri Tadinac orcid id orcid.org/0000-0002-3770-9000 ; Faculty of Humanities and Social Sciences, Zagreb
Ivana HROMATKO ; Faculty of Humanities and Social Sciences, Zagreb
Nataša JOKIĆ-BEGIĆ orcid id orcid.org/0000-0003-2597-535X ; Faculty of Humanities and Social Sciences, Zagreb
Lena KOTRULJA ; University Hospital Sestre milosrdnice, Zagreb


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Abstract

Der aus der darwinistischen Medizin stammende Begriff der
„allostatischen Belastung“ bezeichnet [die Überforderung des
Organismus durch Stress und] die Auslösung eines bestimmten
Krankheitstyps. Mediziner unterscheiden zwischen sog. Habichten
und Tauben, d.h. zwischen Menschen, deren Immunsysteme in
Situationen allostatischer Belastung jeweils unterschiedliche
Reaktionen zeigen. Eine aus der darwinistischen Medizin hervorgegangene
Hypothese lautet, dass Menschen des Habicht-Typs
aller Voraussicht nach eher von Autoimmun- und entzündlichen
Erkrankungen befallen werden als Menschen des Tauben-Typs.
Die Autorinnen haben diese Behauptung am Modell der Psoriasis
geprüft, die sich dazu besonders gut eignet, da sie in zweierlei
Formen auftritt: Die Psoriasis des Typs I tritt infolge genetischer
Vorbelastung auf, während bei der Psoriasis des Typs II keine
genetische Komponente nachgewiesen werden konnte und sie
als reaktive Erkrankung bezeichnet wird, d.h. als Reaktion auf
bestimmte Faktoren des Lebensumfelds. Die Psoriasis des Typs I
ist weniger abhängig von äußeren Auslösern, daher sind keine
Unterschiede zwischen den Persönlichkeitsprofilen dieser Patienten
und Patienten einer Vergleichsgruppe mit anderen dermatologischen
Erkrankungen zu erwarten; ein spezifisches Patientenprofil
ist allerdings bei Erkrankungen des Typs II zu erwarten, die
im Sinne der darwinistischen Medizin als eine Folge allostatischer
Belastung verstanden werden können. Untereinander verglichen
wurden die MMPI-201-Profile von 44 Psoriasis-I-Patienten, 26
Psoriasis-II-Patienten sowie 70 Patienten, die an anderen Arten
von Hautkrankheiten litten. Man stellte fest, dass Psoriasis-II-
-Patienten, im Unterschied zu den anderen beiden Patientengruppen,
auf der MMPI-Skala ein Hs-D-Hy-Profil aufweisen.
Des Weiteren stellte sich heraus, dass, obwohl an Psoriasis II
erkrankte Menschen ein objektiv schlechteres klinisches Bild
haben (ermittelt am PASI-Index sowie aufgrund einer Verschlimmerung
des Krankheitsbildes), die Wahrnehmung der Folgeerscheinungen
der Erkrankung im Alltag nur mit dem Persönlichkeitstyp
in Verbindung steht, nicht aber damit, an welchem Psoriasis-
Typ der einzelne Mensch erkrankt ist. Man kann sagen,
dass viele für das Hs-D-Hy-Persönlichkeitsprofil typische Verhaltensformen
in Analogie zum Verhaltensmuster von Habichten zu betrachten
sind, was die aufgestellte Hypothese indirekt untermauert.

Keywords

Darwinistische Medizin; Allostase; Psoriasis; Persönlichkeit

Hrčak ID:

37043

URI

https://hrcak.srce.hr/37043

Publication date:

30.4.2009.

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