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Original scientific paper

Rhythmus. Zum Wesen der Sprache bei Heidegger

Cathrin Nilsen


Full text: german pdf 130 Kb

page 3-17

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Abstract

Einer Bestimmung Martin Heideggers zufolge ist die Sprache das “Haus des Seins”. Die Sprache ermöglicht nicht nur den menschlichen Weltaufenthalt, sondern gibt zugleich Aufschluß über das Wie des Wohnens. Das Wie ist als Rhythmus erstes Zeitmaß, und die Gliederung des Sprechens verweist somit in die Gliederung der Zeit. In Anlehnung an den Musikwissenschaftler Thrasybulos Georgiades werden die zwei für das Abendland zentralen Ausprägungen der Sprache als Zeitgliederung näher verfolgt: der archaische Quantitätsrhythmus, der in einer “erfüllten Zeit” gründet, sowie die Betonungsrhythmik, mit der das arythmische Prinzip des Zählens in den Vordergrund tritt. Das Prinzip der “leeren Zeit” ist heute die umfassende Weltwirklichkeit. Ihm entspricht die Verfassung der Sprache ( ) als Logistik, Kybernetik und Informationstechnologie. Heideggers Name für diese Wirklichkeit ist das “Gestell”. In ihm herrscht das Metrum reiner Prozessualität. Im Zusammenhang dieser Einsicht wird die Frage nach dem Rhythmus neu gestellt. Es geht um das Wohnenkönnen ( ) im Zeitalter des sich unaufhörlich verzehrenden Prozesses, und das heißt um die Frage nach der geschichtlichen Dimension des Rhythmischen als erstem Zeitmaß.

Keywords

Rhythmus; Sprache; Zeit; Ethos; Maß; Gestell

Hrčak ID:

265

URI

https://hrcak.srce.hr/265

Publication date:

9.6.2003.

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