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Original scientific paper

Radikale Modernität bei Derrida und Nietzsche

Michael Steinmann orcid id orcid.org/0000-0002-3048-2931 ; Stevens Institute of Technology, College of Arts and Letters


Full text: german pdf 359 Kb

page 93-111

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Abstract

Der Beitrag diskutiert einen der späten Texte von Jacques Derrida. Der Text erlaubt es, Derrida als einen Denker der fortgeschrittenen Moderne zu interpretieren. Systematisch lässt sich die Moderne durch die Figur der Überwindung lesen, die sowohl im Sinne des Fortschritts als der Restauration verstanden werden kann. Derridas Frage lautet: Wie kann das Freiheitspotenzial der Überwindung beibehalten werden, ohne der in ihr liegenden Teleologie anheimzufallen? Eine Antwort ergibt sich durch den Begriff einer Zukunft, die als das schlechthin Unverfügbare in keiner Geschichte mehr situiert werden kann. Allerdings misslingt Derridas Versuch, diese unverfügbare Zukunft in Anlehnung an Kants praktische Philosophie normativ aufzuladen und als eine Form der Vernunft auszuweisen. Der Begriff bleibt leer, wie in Abgrenzung zu Nietzsche gezeigt werden kann. In Nietzsches Begriff des Übermenschen entwirft sich die Moderne auf eine Zukunft, die sie aus dem Zwang der Geschichte befreit. Nietzsche reflektiert die Figur der Überwindung, ohne sie, wie Derrida, zu entleeren.

Keywords

Geschichte; Moderne; Nihilismus; Teleologie; Unbedingtes; Übermensch; Überwindung; Vernunft; Zukunft

Hrčak ID:

38858

URI

https://hrcak.srce.hr/38858

Publication date:

30.6.2009.

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