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Kroatische Auslandseelsorge
Vladimir Stanković
; Archdiocese of Zagreb
Abstract
Der Autor geht von kirchlichen Dokumenten aus, die sich mit
dem Problem der Migration befassen. Dann beschreibt er kurz die
Geschichte, erortert die Gliederung und spricht die Probleme an, mit
denen sich die Kroatenseelsorge im Ausland konfrontiert sieht. Was
anfangs dieses Jahrunderts in den USA mit der Betreuung der
kroatischen Einwanderer begonnen hat, ist inzwischen weltweit auf
192 Pfarreien angewachsen, in deren pastoralen und sozialen
Einrichtungen 252 Priester und eben soviel Laien als Mitarbeiter tatig
sind. Heute bezieht sich die katholische Seelsorge unter den
ausgewanderten Landsleuten auf drei verschiedene Gruppen: es sind
Kroaten in Nachbarlandern, in der Ubersee und in Westeuropa.
Die kirchliche Betreuung von Migranten steht in der Tat an
einem Wendepunkt. Eine verstarkte soziale und kulturelle Iritegration der Emigranten in den Gastlandern und eine Verringerung des
Zuzugs von neuen Auswanderern fuhrt zu deren festen Einbildung in
die Pastoral des Gastlades oder zur Schliessung der Auslandsseelsorgestellen.
In den schweren Zeiten der kommunistischen Herrschaft und
nicht zuletzt bei der Erlangung der politischen Unabhangigkeit ihres
Landes haben die kroatischen Emigranten grosse Verbundenheit und
vielfaltige Solidaritat mit ihrem Heimatland gezeigt. Nach den Parlamentswahlen zu Beginn dieses Jahres kam es jedoch diesbeziiglich zur sichtbaren Ernuchterung, ja zu Spannungen mit der neunen Koalitionsregierung. Dessen ungeachtet bleiben die Migranten weiterhin fiir ihre alte Heimat ein wichtiges Bindeglied im europaischen Integrationsprozess. Riickblickend auf die letzten hundert Jahre der Auslandsseelsorge lasst sich sagen, dass sie ihre Aufgabe voli erfullt hat: unter den kroatischen Auswanderern die Liebe zu Gott, zu den Menschen und zur Heimat zu fordern.
Keywords
Hrčak ID:
39066
URI
Publication date:
21.12.2000.
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