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Original scientific paper

AEROPHONE MUSIKINSTRUMENTE IM BILO-GEBIRGE

Zvonko Lovrenčević


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page 159-192

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Abstract

Im Bilo-Gebirge, einem Gebiet nahe dem Drautale, in welchem Landwirtschaft und Viehzucht überwiegt, wurde bis jetzt eine grössere Anzahl verschiedenartiger Typen aerophoner Musikinstrumente vorgefunden, die charakteristisch für solche Gebiete sind. Es wäre schwierig zu beweisen, welche von ihnen hier autochthon sind, weil während der Türkenkriege, aber auch nachher, hier starke Siedlungsbewegungen verschiedener ethnischer Gruppen stattfanden und diese in dieses Gebiet auch ihre Musikinstrumente mitgebracht haben. Diese Erscheinung kann man gut bei den Ansiedlern aus dem Kroatischen Zagorje verfolgen, die auch sonst als traditionsfest gelten. Sie brachten z. B. die Benennung »strančica« für die Querflöte mit, die man hier »fajfa« nennt, auch haben sie den Ansässigen die Verfertigung der »trstenice« oder »orgljice« gelehrt, welches Instrument auch in Slowenien bekannt ist unter dem Namen »trstenke« (Panpfeife).
Mit der Verfertigung von Musikinstrumenten befassten sich hier zumeist die Hirten. Das Material dazu, pflanzlicher oder tierischer Herkunft, fanden sie in der Natur. So z. B. verfertigten sie die einfachen Flöten, Pfeifen, Hörner und andere kleinere Blasinstrumente aus Weidenrinde, frischen Getreidehalmen, Eichelkäppchen, Schilfrohr u. a. m. Andere verfertigten sie aus stärkeren Gänsefederkielen, Ochsenhörnern u. a.
Auf einigen dieser Pfeifen kann man nur einen Ton hervorbringen, andere aber, wie z. B. die Doppelpfeife, ermöglichen eine ausnehmend gut abgestimmte Zweistimmigkeit und der Dudelsack sogar Mehrstimmigkeit.
Den grössten Umfang — drei Oktaven und mehr — hat die »fućkala« (eine kleine Labialpfeife mit beweglichem Stöpsel), obwohl man auf ihr selten Melodien in der diatonischen Tonleiter ausführt.
Die Mehrheit dieser Musikinstrumente schwinden schon aus dem täglichen Gebrauch und es verfertigt sie nur noch selten jemand. Ein¬fache und Doppelpfeifen bringen die Wallfahrer aus dem bekannten Wallfahrtsort Marija Bistrica mit nach Hause, oder man kauft sie auf Märkten. Sackpfeifen und Panpfeifen sind heutzutage auch den Hirten schon kaum mehr bekannt — sie ersetzen sie heute zumeist schon durch Transistorradiogeräte.
Die Klassifikation der beschriebenen aerophonen Musikinstrumente wurde durchgeführt nach: E. M. v. Hornbostel und Curt Sachs: Syste¬matik der Musikinstrumente, »Zeitschrift für Ethnologie«, Jg. 46, 1914, S. 553—590. Abschliessend sei darauf hingewiesen dass die Beschreibungen einiger dieser Labialpfeifen: jedinka, dvojnice, strančica und dude vom selben Verfasser schon früher veröffentlicht wurden in folgenden Publikationen: »Rad VII-og kongresa Saveza folklorista Jugoslavije u Ohridu 1960. godine«, Ohrid 1964; und die Beschreibung der »dude« in »Rad XV-og kongresa Saveza udruženja folklorista Jugoslavije u Jajcu, 12—16. septembra 1968«, Sarajevo 1971.

Keywords

Hrčak ID:

39839

URI

https://hrcak.srce.hr/39839

Publication date:

14.6.1973.

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