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Original scientific paper

Vjekoslav Bajsić ; Catholic Faculty of Theology, University of Zagreb, Zagreb, Croatia


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page 157-172

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Abstract

Der Artikel besteht aus zwei Teilen. Der erste, historische, ist eine kurze Übersicht über den Kampf um Aristoteles im XIII Jrh. und über die Rollen die vom Albert dem Grossen und dem Thomas von Aquin darin gespielt wurden. Es lassen sich überhaupt mehrere Parallelen zwischen dem XIII Jrh. und unserer Zeit (sozialer Umbruch, Kirche in Reform u. Ä.) ziehen. Die »Anpassung« der Theologie an die neuen Verhältnisse in den Profanwissenschaften ist nicht ohne grössere Erschütterungen und geistige Kämpfe vor sich gegangen per zweite Teil versucht das Wesentliche der neuen Synthese ans Licht zu bringen, um einerseits zum besseren Verständnis der Tat Alberts und Thomas' zu gelangen, anderseits um die heutigen Aufgaben des christlichen Philosophierens in diesem Lichte zielsicherer zu umreissen.
Der Erfolg des Unterfangens des Aquinaten geht auf die gelungene Synthese der christlichen Tradition mit der aristotelischen Encyklopädäe zurück. Es handelte sich eigentlich um das Einbauen des christlichen Inhalts in die neu aufkommende Wissenschaft von der Natur, um einen zeilgemässen theologischen »aggiornamento«. Mit ausserordentlich klarem Sinn für die geistige Bewegung der Zeit wurde eine einzigartige christliche Encyklopädie »omnis scibilis« bewerkstelligt und so der Theologie eine universelle kulturelle Bedeutung gesichert.
Die Synthese wurde für die Theologie zu so grossem Nutzen und zu solcher Gewohnheit, dass diese die einmal gewonnene Bequemlichkeit nicht verlassen konnte, auch dann nicht, wenn dies für eine neue Synthese mit den neuen Naturwissenschaft auf der Schwelle der Neuzeit unerlässlich war. Sie unterbrach dagegen die Zusammenarbeit mit »universitas studiorum« und zog sich in die Isolation der Seminare zurück. Die neuthomistischen Anstrengungen haben — soweit sie die Aufgabe überhaupt für berechtigt hielten — die zerstörte Brücke noch nicht aufgebaut. Eine realistische Philosophie kann jedoch ohne Anschluss an die Wissenschaften »de rebus« keinen Anspruch auf diesen Titel erheben, jedenfalls nicht in einer Zeit, wenn infolge des Zeugnisses der Technik, die Naturwissenschaften eine den Menschen immer mehr bestimmende Macht darstellen.
Die Zukunft des thomanischen Programms liegt in den Versuchen einer neuen Synthese, trotz allen Schwierigkeiten der Sprache und der Bewältigung des Materials. Der Dialog mit der Welt wird in dieser Beziehung — wie zu Zeiten Thomas' — ein Versuch der Zusammenfassung des christlichen Inhalts mit dem profanen Wissen zu einer Encyklopädie »omnis scibilis« — und dies in einer unerlässlichen Zusammenarbeit mit der »universitas studiorurn« — sein müssen.

Keywords

Hrčak ID:

40089

URI

https://hrcak.srce.hr/40089

Publication date:

22.10.1968.

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