Original scientific paper
Emotionen im Kontext der Dimensionen von Individualismus und Kollektivismus
Dina ŠVERKO
; Faculty of Humanities and Social Sciences, Zagreb
Abstract
Interkulturale Forschungen haben ergeben, dass Menschen
aus unterschiedlichen Kulturen das Leben und ihre Umwelt
auf unterschiedliche Weise erleben. Die meisten dieser
Unterschiede lassen sich anhand sog. kulturaler Syndrome
erklären, unter denen vorwiegend der Individualismus und
der Kollektivismus erwähnt werden. Die Dimensionen von
Individualismus und Kollektivismus können, außer auf einer
kulturalen Analisierungsebene, auch auf der Ebene
individueller Unterschiede untersucht werden, bzw. ist es
möglich, die Bedeutung dieser Dimensionen innerhalb
jeweils einer Kultur zu analysieren. Mit dieser Arbeit sollte
daher ermittelt werden, auf welche Art und Weise
emotionelles Erleben einerseits sowie Individualismus und
Kollektivismus als persönliche Dispositionen andererseits
miteinander in Bezug stehen. Eine entsprechende
Untersuchung wurde unter Studenten der Universität Zagreb
(N = 415) durchgeführt, denen Fragebogen zur Ermittlung
des emotionalen Erlebens sowie individualistischer und
kollektivistischer Dispositionen vorgelegt wurden. Die
Ergebnisse von Regressionsanalysen zeigen, dass emotionale
Zustände wie Ausgeglichenheit, Mitgefühl, Angst,
Ratlosigkeit, Begeisterung und Eifersucht wesentliche
Prädiktoren für eine individualistische Disposition sind,
wiederum Freundschaftlichkeit, Eifersucht, Angst und
Langeweile wesentliche Prädiktoren für eine kollektivistische
Disposition. Die jeweilige Richtung dieser Zusammenhänge
korrespondiert mit dem bereits ermittelten Schema, wonach
emotionales Erleben stets kulturspezifisch ist, d.h. abhängig
von der jeweiligen Kultur, die entweder als kollektivistisch
oder aber als individualistisch beschrieben werden kann.
Keywords
Emotionen; Dispositionen; Individualismus; Kollektivismus
Hrčak ID:
45800
URI
Publication date:
29.12.2009.
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