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Gornji Bogićevci — Skizzen für die Monographie einer vernichteten Siedlung
Vitomir Belaj
; Department of Ethnology and Cultural Anthropology, Faculty of Humanities and Social Sciences, University of Zagreb, Croatia
Abstract
Einige Studenten übten in April 1999 im Rahmen des Seminars für allgemeine Ethnologie Feldforschung in extremen Verhältnissen. Die Wunden, welche der Krieg, in dem das ganze Dorf buchstäblich ausradiert wurde und die Einwohner ihre Heime verlassen mussten, hinterlassen hat, waren noch ganz frisch. Das Ziel war deshalb nicht die Sammlung selbst, sondern das Zurechtfinden in solchen Situationen. Trotzdem (und teilweise auch gerade deshalb) schien mir das gesammelte häterogene Material der Veröffentlichung wert.
Gornji Bogićevci varen eines der ersten Dörfer, welche der junge kroatische Staat gleich nach der Befreiung 1996 planmäßig wiederaufbauen half. Die Einwohner fanden sich in einer neuen Lage: sie bekamen neue Häuser, durften aber wegen der minierten Felder ihrer bäuerlichen Arbeit nicht nachgehen. Dazu kamen auch Vertriebene und Flüchtlinge aus Bosnien, die ihre Gewohnheiten mit sich brachten und sie auch praktizieren wollten. Man musste sich auf die neue Lage zuerst anpassen. Somit sind diese Aufzeichnungen Dokumente einer wirren, schwierigen und noch immer traurigen Zeit.
Die Studenten teilten sich zwar vorher die Themen, es zeigte sich jedoch bald, dass die Emotionen die Informanten schnell auf andere Gedanken führten. Deshalb musste ich das gesammelte Material so redigieren, dass ich neue Kapitel konstruierte, in die ich dann die Aufzeichnungen mehrerer Studenten einschloss.
Keywords
Hrčak ID:
48534
URI
Publication date:
8.9.2003.
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