Original scientific paper
Todesfälle in der Familie und Religiosität
Goran MILAS
orcid.org/0000-0002-7202-3338
; Institute of Social Sciences Ivo Pilar, Zagreb
Abstract
Im Artikel wird der Bezug zwischen Religiosität und dem
Verlust eines nahen Familienangehörigen untersucht. Eine
große Zahl von Untersuchungen ließ erkennen, dass viele
Menschen, traumatisiert durch den Todesfall eines
nahestehenden Familienangehörigen, sich der Religion
zuwenden, um sich auf diese Weise mit ihrem Schmerz
auseinanderzusetzen. Sollte sich dieser Bezug bestätigen,
wäre die Korrelation zwischen Religiosität und dem Tod eines
nahestehenden Verwandten als positiv zu bewerten. Es wurde
eine dementsprechende Befragung von 1525 volljährigen
kroatischen Bürgern vorgenommen. Gemäß einer
statistischen Analyse bestätigte sich zum Teil die Annahme,
dass die Korrelation zwischen Religiosität und dem Tod des
eigenen Kindes zwar nicht stark ausgeprägt, aber positiv ist.
Beim Verlust anderer nahestehender Familienmitglieder, des
Partners / der Partnerin oder eines Elternteils, besteht
keinerlei Bezug zu Religiosität. Die Untersuchung war von
der Annahme ausgegangen, dass Religiosität bei der
Auseinandersetzung mit dem Tod des eigenen Kindes eine
Vermittlerrolle spielt bzw. dass sie den Ausgang einer solchen Konfrontation begünstigt. Aufgrund der durchgeführten
Mediationsanalyse konnte diese Hypothese nicht verworfen
werden, sodass die ermittelten Korrelationen dadurch
durchaus glaubhaft erklärt werden können.
Keywords
Todesfall in der Familie; Trauma; Schmerzbewältigung; Religiosität
Hrčak ID:
52186
URI
Publication date:
1.5.2010.
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