Other
Das metaphysische Wesen des ersten Seienden
Rudolf Brajčić
; Filozofsko-teološki institut Družbe Isusove u Zagrebu, Zagreb, Hrvatska
Abstract
Das metaphysische Wesen des ersten Seienden wird in der scholastischen Philosophie als das «subsistente Sein« oder als das »Sein selbst« bestimmt. Bei dieser Bestimmung sieht man jedoch nicht, wie die Vollkommenheiten des ersten Seienden wirklich als seine eigenen sein könnten, de sie sich formaliter et implicite im Begriff des »subsistenten Seins« als Definitionselemente im Definiendum befinden, während von den Eigenschaften verlangt wird, daß sie formal außerhalb vom Begriff des Seienden seien.
Der Autor meint daher, daß das metaphysishe Wesen des Ersten Seienden in das Sein im absoluten Sinn zu setzen ist. Auf diese Weise unterscheidet sich das Erste Seiende von allen anderen Seienden dadurch, daß alle anderen Seienden nur Seiende in einem materialen oder relativen Sinn sind, während Gott ein Seiendes im absoluten Sinn ist. Es gibt nur ein Seiendes im absoluten Sinn, und das ist das Erste Seiende. Alle anderen Seiende sind nur das Erste Seiende in seinem Bezug nach aussen, auf die Grenze außerhalb.
Was die Eigenschaften (Vollkommenheiten) Gottes betrifft, sie befinden sich nicht formal im absoluten Seinsbegriff, aber man gewinnt sie aus diesem Begriff so, daß man das Sein im absoluten Sinn zu den Terminen wie Seinserkennbarkeit, Seinswert, Aktualisierungsweise des Seins, Grenze, Zeit, Raum in Beziehung setzt. Das Sein im absoluten Sinn ist — in Beziehung mit diesen Terminen gesetzt — ein immanentes Handeln, an sich unermeßlich, ewig, im Räume unumfaßbar.
Keywords
Hrčak ID:
54434
URI
Publication date:
22.10.1984.
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