Original scientific paper
ÖKOLOGIE DER ZEIT – DIE ZEIT ALS INTEGRATIVER UND DESINTEGRATIVER FAKTOR
Ivan Cifrić
; Department of Sociology, Faculty of Humanities and Social Sciences, Zagreb
Abstract
In der vorliegenden Arbeit wird a) auf die Wichtigkeit einiger Begriffe der Zeitökologie hingewiesen beim Ansatz zur sozioökologischen Forschung (Irreversibilität, Rhythmus, Tempo, Geschwindigkeit, Zeitsouveränität, Öko-Abdruck der Zeit, Zeitmaß); b) auf die Zeit als Medium des/integrativer Prozesse; c) auf die Notwendigkeit, das Lebenstempo und soziale Veränderungen zu verlangsamen. Die These der Arbeit ist, dass die Probleme (Umweltprobleme und soziale Probleme) infolge des Zusammenpralls zweier Ordnungen der Zeit und ihrer Rhythmen entstehen – des Rhythmus in der Natur (des natürlichen Rhythmus) und des Rhythmus in der Gesellschaft (des kulturellen Rhythmus). Zum Zusammenprall kommt es infolge des absichtlichen Bestrebens der modernen Gesellschaft, die soziale (kulturelle) Zeit von der natürlichen zu trennen, die soziale Zeit und den sozialen Rhythmus vom Menschen zu trennen, und den natürlichen Rhythmus und natürliche Formen der Zeit dem beschleunigten Rhythmus der modernen Gesellschaft zu unterwerfen. Durch die universale Zeit integriert die moderne Gesellschaft unterschiedliche Kulturen, sie versucht auch mittels Domination der sozialen Zeit die Natur in die Gesellschaft zu integrieren. Dabei agiert sie kulturell desintegrierend. Zur Verlangsamung des Tempos ist eine radikale Umorientierung der post/modernen Gesellschaft notwendig, dazu ist es nötig, die Beziehungsdynamik zwischen dem sozialen und dem natürlichen System, sowie deren unterschiedliche Zeitperspektiven auf der Ebene des individuellen und des sozialen Wirkens zu beachten.
Keywords
Verlangsamung/Entschleunigung; Zeitökologie; Heteronomie der Zeit; Kultur der Zeit; Zeitmaß; Zeitabdruck /Timeprint/
Hrčak ID:
54569
URI
Publication date:
15.3.2010.
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