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Situation der heutigen kroatischen Familie im Bezug auf religiöse und moralische Werte

Tonči Trstenjak ; Filozofsko teološki institut Družbe Isusove u Zagrebu, Zagreb, Hrvatska


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page 36-49

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Abstract

In den vergangenen 50 Jahren erlebte eine kroatische Familie radikale Transformation auf allen Ebenen, vor allem aber im Zusammenhang mit dem großen Exodus aus dem Dorf in die Stadt. Das augenfälligste Element dabei ist die sich schnell vermindernde Zahl der Agrarier. Lebten 1931 noch 69,7% der Bevölkerung des heutigen Kroatiens auf dem Land, so lautet die Perspektive für 1985, daß nur 20% der Bevölkerung ausschließlich von der Landwirtschaft leben werden.
Eine durchschnittliche kroatische Familie ist städtisch geworden mit alle» damit verbundenen Prozessen und Problemen. So z. B. zerbricht jede siebte Ehe im Durchschnitt.
Der Prozeß der Verstädterung und Landflucht geht immer noch weiter. Die Stadt Zagreb vergrößert sich um 15 000 Einwohner jährlich, von denen zwei Drittel aus den Dörfern kommen.
Als Gastarbeiter im Ausland gibt es 8,9% Kroaten. Es sind meistens junge Familienväter und junge Familien. Das ist ein wichtiger Faktor in der EntStabilisierung und im moralischen Verfall kroatischer Familien.
Mehr als 35% der Frauen arbeiten, was dann, wie die Untersuchungen zeigen, die Geburtenzahl merklich vermindert.
Der Lebensstandard einer kroatischen Familie ist spürbar gestiegen. Es verbesserte sich die Ernährungsqualität der Bevölkerung, aber der Wohlstand am Lande ist viel niedriger als in den Städten.
Diese Faktoren beeinflußten auch die Veränderung der Religiosität in den Familien, die insbesondere in einer neuen Beziehung zu den traditionellen Nonnen der Moral zum Ausdruck kommt.
Starke systematisch durchgeführte und administrativ aufgetragene Atheisierung aller Bevölkerungsschichten von Kindergärten bis in die Altersheime hinterläßt sichtbare Züge. Trotz allem erklären sich, der amtlichen Statistik zufolge, 51% der Stadtbevölkerung als gläubig. Es vergrößern sich jedoch die Kreise jener, die am Rande des religiösen Interesses stehen. Erklärte Atheisten gibt es 13,7%, in erster Linie unter der studierenden Jugend, Intellektuellen und bei der wohlhabenderen Schicht.
Es hat sich auch gezeigt, daß die gläubige tJberzeugung der Eltern, wobei die Rolle des Vaters besonders wichtig ist, in enger Beziehung mit der künftigen religiösen Entscheidung der Kinder steht.
Die ländliche Jugend hat sich in einer Umfrage zu 89,5%) als in einer religiösen Atmosphäre lebend erklärt. Diese religiöse Atmosphäre wird zwar immer dünner, aber sie ist auf dem Land spürbarer als in den Städten.
Die angeführten Angaben sollten der Kirche in Kroatien eine neue Stoßkraft in Richtung einer pastoralen und katechetischen Wende in der Famili-enseelsorae geben.

Keywords

Hrčak ID:

54946

URI

https://hrcak.srce.hr/54946

Publication date:

23.2.1981.

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