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Der Prozeß Jesu
Celestin Tomić
; Rimokatolički bogoslovni fakultet u Zagrebu, Zagreb, Hrvatska
Abstract
Jesus von Nazareth hat immer schon die Geister beunruhigt. Viele haben es versucht, Jesus anders als Evangelien und die Kirche darzustellen.
Die christliche Frömmigkeit sah bis zur Mitte dieses Jahrhunderts in Jesus den Heiland, der uns durch seinen Tod von Sünden erlöste und den Zugang zum Himmelreich eröffnete. Sein Wirken und seine Lehre entfaltete sich daher ausschließlich auf dem religiösen und geistlichen Bereich. Er verkündete das Reich Gottes und nicht ein Reich dieser Welt. Er trennte das Religiöse vom Profanen, das Himmlische vom Irdischen, das des Fleisches von dem des Geistes.
Heute in der Zeit der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Revolution möchte man Jesus als einen politischen und sozialen Revolutionär hinstellen, der nicht gekommen ist, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Jesus sei ein Revolutionär auf allen Bereichen und Ebenen gewesen, daher habe man ihn als Ketzer, Provokateur, Gotteslästerer und Volksaufwiegler zum Tode verurteilt. Solche und ähnliche Auffassungen hört man nicht nur bei den dem Christentum feindlich Gesinnten, sondern manchmal auch bei den Christen selbst.
Der Verfasser fragt sich daher, ob solche politisierte, „marxistische" Interpretation des Evangeliums gerechtfertigt ist.
Keywords
Hrčak ID:
58047
URI
Publication date:
23.4.1976.
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