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Oekumenische Lage 1973.
Stjepan Schmidt
Abstract
P. Stjepan Schmidt, in Kroatien geboren und Mitglied der kroatischen Jesuitenprovinz, war Sekretär des Kardinals Bea und ist in demselben Amt beim Kardinal Willebrands geblieben. Äusserst gut informiert erzählt er uns als Sekretär des Präsidenten der Kongregation für die Vereinigung der Christen, wie sich in vorigem Jahr 1973 die ökumenische Bewegung entwickelte.
Die Schwierigkeiten stammten hauptsächlich aus zwei Quellen: die Frage der »communicatio in sacris« und das Dokument der Glaubenskongregation »Mysterium Ecclesiae«, das die katholischen Theologen vor übertriebenen Behauptungen über Einigkeit und Einzigkeit der Kirche warnte. Unsere Mischkommission wünscht darüber noch zu diskutieren.
Von 4 bis 20 Mai 1973 besuchte den Hl. Vater Patriarch der koptischorthodoxen Kirche, Šenuda III, mit seinen elf Bischöfen. Dieser als der erste geltende feierliche Besuch zur Gelegenheit des 16. Jahrhunderts nach dem Tode des Hl. Athanasius, Stiefters ihrer Kirche, hat mit einem gemeinsamen Glaubensbekenntnis geendet. Die Glaubensverschiedenheiten werden weiterhin in einer Mischkommission besprochen werden.
Die Gespräche mit der russisch-orthodoxen Kirche, in Leningrad 1967 angefangen, in Bari 1970 weitergeführt, wurden dieses Jahr (4.—7. VI 1973) im Heiligendreifaltigskeits-kloster in Zagorsk bei Moskau organisiert. Das Thema war pastoral: »Die Kirche in einer verändernden Welt.« Der Kard. Willebrands war auch anwesend.
Der Kard. Willebrands besuchte den ökumenischen Patriarchen Dimitrios I, Nachfolger von Athenagoras, um ihm zur Gelegenheit des Hl. Andreasfest¬tages einen Brief von Papst zu liefern. Die ökumenische Kommission des Hl. Synods hat den Standpunkt der III. panorthodoxen Konferenz in Rhodos (1964) übernommen, mit der Westkirche die »Verhältnisse der Liebe durch Einzelkirchen zu fördern, die Lehrprobleme durch die orthodoxe Gesamtkirche zu diskutieren.
Im Westen dauern noch die Gespräche mit dem Weltverein der Reformierten (Kalvinisten) und mit den Pentekostisten. Die zweite Gesprächsreihe mit dem methodistischen Weltrat um das Ende des 1972. Jahres, hat eine katholisch-methodistische Mischkommission errichtet, die nun zuerst die Autoritätsprobleme dann die anderen besprechen wird. — Die Mischkommission der Katholiken und der Internationalen Vereinigung der lutherischen Kirchen, die im Frühjahr 1973 errichtet war, wird zuerst das Amtproblem und dannach die Fragen der Maltesischen Deklaration besprechen. — Die anglikanisch-katholische Kommission hat im September 1973 einstimmig das Dokument über die Kirchenämter bestätigt, das nun den Theologen beider Kirchen zur Diskussion verlassen bleibt.
Der ökumenische Rat der Kirchen wird ihre nächste Allgemeinversammlung 1973 in Dakarta feiern. Der Hl. Stuhl hat schon das Programm unter dem Titel »Christus befreit und vereinigt uns« genehmigt.
Das Hl. Jahr mit seinem Thema über die »Versöhnung« wird auch der ökumenischen Bewegung beibringen, wie auch der Bischofssynod in Rom 1974 über die »Evangelisation der modernem Welt«. Das Sekretariat für die Vereinigung der Christen hat den Bischöfen und Bischofskonferenzen ein ausgearbeitetes Programm für den Lokal- und Regionalökumenismus dargeboten.
Keywords
Hrčak ID:
58264
URI
Publication date:
22.2.1974.
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