Izvorni znanstveni članak
Tasso - Zlatarić - Tresić Pavičić
Mirko Tomasović
Sažetak
Der Autor analysiert drei Übersetzungen eines Abschnittes aus Tassos Aminla, welche in den Jahren- 1580, 1597 und 1893 angefertigt wurden. Die ersten beiden stammen von dem kroatischen Renaissancedichter
Dominko Zlatarić, die dritte von Ante Tresić Pavičić (1867 — 1949). Der Vergleich dieser Übersetzungen gestattet folgende Schlussfolgerungen:
Zlatarić hat das italienische verso sciolto wirkungsvoll funktio- nalisiert, indem er es zu einem veras odriješen umformt, wobei nur der Elfsilber im Geiste des kroatischen Renaissanceversmasses durch einen Zwölfsilber ersetzt wird. Im Übersetzungsverfahren beweist er Genauigkeit, Präzision, Gespür für Details in der Vorlage und Konsequenz
in der Erarbeitung der jüngeren Version. Das literarische Medium
stand zwischen 1580 und 1597 offensichtlich in einnem Entwicklungsprozess;
der Geschmack änderte sich, was man auch an Eingriffen
des Übersetzers ersehen kann. Auch diese Nachdichtungen bestätigen,
dass Zlatarić einer der bedeutendsten literarischen Übersetzer vor der Wiedergeburt ist und dass er ausserordentlich gewissenhaft und zuverlässig arbeitete, was ihn von seinen Zeitgenossen, deren Interpretationen wesentlich freier und weniger vorlagengetreu sind, unterscheidet. Tresić's nachgewiesenes Interesse für die Barockpastorale
— seine Übersetzungen altitalienischer Lyrik und sein zeittypischer,
ausschweifender Lebensstil — lassen ebenfalls auf anerkennenswerte
Ambitionen schliessen; die Nachdichtung selbst offenbart jedoch,
dass das lyrische Instrumentarium der kroatischen Literatur im Laufe von drei Jahrhunderten (von der Spätrenaissance bis zur Spätromantik) einer bestimmten Reduktion unterlag. Es ist nämlich zu einer Verarmung der galanten Lexik, die im 16. und 17. Jahrhundert
stark ausgeprägt war, gekommen; das empfindet man natürlich besonders deutlich in der übersetzten Poesie des vergangenen Jahrhunderts.
Ključne riječi
Hrčak ID:
212778
URI
Datum izdavanja:
1.5.1987.
Posjeta: 1.249 *