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DREI ASPEKTE DER KULTUR

Vjeran Katunarić ; Filozofski fakultet, Zagreb


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str. 831-858

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Sažetak

Die allgemeine Dynamik der abenđlandischen Zivilisation erbrachte
die Ausbildung folgender drei Grundbedeutungen
der modernen Kultur: autklarende Bedeutung, die der Pionierzeit
des Eurozentrismus und seiner universalistischen Mission entspricht;
nationale Bedeutung, die aus der europaischen Halbperipherie
im 19. Jahrhundert als einer Welt parnkularer und geteilter
Kollektividentitaten und -traditionen hervorgeht; interkulturale
Bedeutung, entstanden in den 70er Jahren unseres Jahrhunderts
zunachst auf dem nordamerikanischen, danach auch auf dem europaischen
Kontinent, als Ausdruck der Krise sowohl universalistischer
als auch nationalistischer Projekte zur Integrierung von
Gesellschaften und V6lkern, aber auch als Versuch, anstelle der
allgemeinen Assimilierung einerseits und anstelle von Antagonismen
und Vorurteilen andererseits einen Dialog zwischen den
Kulturen herzustelIen. In allen drei Fallen jedoch, insbesondere
aber im letzteren, bufšen die Bedeutungen von Kultur sehr schnell
ihre anfangliche kreative, prometheische Intention ein, werden umgeformt
und angepar..t - in Obereinstimmung mit der (čkonornischen
und militarpolitischen) Machtlogik der fOhrenden Staaten
und Korporationen sowie jener Staaten, an die sie sich annahern
oder denen sie konkurrieren wollen. Interkulturale Kommunikation
wickelt sich vor allem dort ab, wo ausreichend starke wirtschaftliche
und politische Interessen an der Herstellung von Verbindungen
vorliegen; wo diese Interessen versiegen, bricht solche
Kommunikation ab. Eine solche Ironie bzw. ein solcher Kulturpessimismus
zeichnet sich bereits im altgriechischen Mythos
ab, wo Zeus die Erschaffung der menschlichen Welt dem impulsiven
Epimetheus anvertraut. Obwohl das Machtsystem in der
moderne n Epoche allen drei Aspekten der Kultur - dem kartesianischen
und dem national-romantischen Aspekt sowie der
Ober die Kulturgrenzen hinausreichenden Bildung und professionellen
Kommunikation - mitu nter die Tore zu kreativem Schaffen
zu 6ffnen pflegte, so war ihre Wirkungskraft doch schwacher als
die zwingende Logik des politisch und 6konomisch Starkeren. Die
Kultur ste lit in erster Linie immer noch eine Rumpelkammer
kollektiver Auss6hnungsformen mit dem Fait accompli dar, statt
dafš sie eine Quelle der Hoffnung, der Antizipationen und der
Fahiqkeit zur Oberwindung von Mir..verstandnissen zwischen
Menschen und V6lkern, d.h. zur Oberwindung sinnioser Fakten
innerhalb des Geschichtsprozesses ware.

Ključne riječi

Hrčak ID:

31760

URI

https://hrcak.srce.hr/31760

Datum izdavanja:

1.9.1996.

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