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Aus dem kroatischen philosophischen Erbe des 18. Jahrhunderts: Die Dissertatio von Josip Zanchi

Ljerka Schiffler ; Institut za filozofiju, Zagreb, Hrvatska


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str. 189-206

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(1710–1786), Jesuit und Professor der Philosophie, Theologie, Rhetorik und Mathematik in Graz und Wien, wurden von der in- und ausländischen Historiographie erfasst und analysiert (wenn auch nicht gerade ausgiebig, noch aber gründlich und umfassend). Dies bezieht sich vornehmlich auf seine Schriften aus den Bereichen Physik, Philosophie, Logik und Metaphysik.
Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht Zanchis metaphysische philosophische Dissertation über den gegenseitigen Bezug zwischen menschlichem Geist und Körper (Dissertatio de mutuo commercio inter mentem humanam et corpus, Viennae, 1748). Inhaltlich-thematisch sowie hinsichtlich der Problemstellung ist diese Schrift ein wesentlicher Bestandteil der Philosophie der europäischen Aufklärung, die unter den Zeitgenossen, aber auch später eine außergewöhnlich rege Aufnahme fand. Das Schicksal dieser Rezeption offenbart sich in unterschiedlichen Standpunkten, Tendenzen, aber auch polarisierten Denkhaltungen (Empirismus, Rationalismus, deterministischer Mechanizismus, Okkasionalismus, Harmonismus), denen sich auch Zanchis Dissertation anschließt, ebenso wie zu einem späteren Zeitpunkt die Schrift Ruđer Boškovićs O duši i Bogu (Über die Seele und Gott). Geprägt durch eine herausragende philosophische Kultur und die Kenntnis sowohl älteren als auch neueren Gedankenguts analysiert Zanchi zahlreiche Fragen und Problemstellungen: Wesen und Bedeutung von Geist, Materie und Schöpfung; das Verhältnis zwischen der psychischen und physischen Struktur von Mensch und Natur; das Funktionieren des Sinnlichen und des Vernunftmäßigen; der freie Wille und die Notwendigkeit; menschliche Erkenntnis. Ebenso nimmt er zu neuen Erkenntnissen in der Wissenschaft (Physik, Mathematik, Medizin) wie auch in den philosophischen Theorien von Descartes, Leibniz, Wolff, Newton, Malebranche u.a.Stellung.
Zanchis Dissertation zeugt vom Bemühen des Autors, den cartesianischen Dualismus, die Aufteilung in einen mentalen und physischen Automatismus, die Trennung zweier voneinander unabhängiger Substanzien sowie die Theorie der prästabilierten Harmonie zu überwinden und hinzuweisen auf Widersprüche, Unstimmigkeiten und die Unhaltbarkeit der erwähnten Theorien. Zanchis Erläuterungen und Nachweis der Wechselwirkung von Psyche und Körper ist ohne Weiteres traditionellen Lösungsvorlagen verbunden, ohne sich jedoch vor dem Andrang neuer Ideen zu verschließen. Zanchi ist überzeugt von der Beschränktheit und Unvollkommenheit menschlicher Erkenntnis und betrachtet das erwähnte Verhältnis als eine von vielen offenen Fragen im Denken seiner Zeit. Diese Frage dauert jedoch bis in den philosophischen Diskurs unserer Tage fort und stellt so einen Beitrag zur stets aktuellen Geschichte des Denkens dar.

Ključne riječi

Hrčak ID:

67713

URI

https://hrcak.srce.hr/67713

Datum izdavanja:

4.12.2006.

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