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Izvorni znanstveni članak

VOLKSLIEDER DES DORFES DONJA LETINA

Stjepan Stepanov ; Insitut za etnologiju i folkloristiku, Zagreb, Hrvatska


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str. 75-140

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Sažetak

Diese Lieder eines kleinen Dörfchens von etwa 40 Häusern, das am Ufer der Save an der Grenze der Banija (der ehemaligen Militärgrenze gegenüber den ehemals türkischen Bosnien) liegt, zeichnen sich durch mancherlei aus. Vor allem durch ihre eindrucksvolle Zahl, die erstaunlich gross ist für ein so kleines, abseitsliegendes Dörfchen, weiters durch das Alter und die ausnehmend gute Formung der Texte, besonders aber durch die melodische und rhythmische Vielfalt der archaischen Weisen. Alle diese Eigenschaften sind zwar mit der Abgeschiedenheit dieses Örtchens von den Verkehrsstrassen zu erklären, aber darüber hinaus ist die Erhaltung dieser edlen Werte — wie so oft, auch hier — der Verdienst eines einzelnen Enthusiasten: eines schlichten Bauersmannes, der aus Sangesliebe alle alten Frauen seines Dorfes unermüdlich nach alten Texten und Weisen ausholte und diese von einer Gruppe ebenso alter Frauen (zwischen 40 und 80 Jahren, seinem »Gesangsverein«, wie er sie liebevoll nannte), an langen Winterabenden bei Spinnen, Stricken u. a., in seiner Stube ausführte, wobei er, abwechselnd mit einem Freunde, als einzige zwei Männer des »Gesangvereins, immer die führende Melodie, und die Frauen stets nur die Begleitstimme sangen.
Diese Lieder, wie beim Grossteil der jugoslawischen Volkslieder, werden stets zweistimmig gesungen u. zw. so, dass die Melodie nur von einem einzigen Sänger gesungen wird und alle übrigen Sänger die Begleitstimme singen. Beim Refrain sang in diesem Falle stets der zweite männliche Sänger die Melodie, während der erste Sänger sich ausruhte. Das war eine notwendige und sehr kluge ökonomische Massnahme, denn das Absingen der meist beachtlich lagen Lieder ist nicht wenig anstrengend, einerseits weil die Stimmlage des führenden Sängers hoch gehalten
werden musste, da ja hier nur Frauenstimmen die Begleitung sangen, andererseits weil die Ausführung dieser chromatischen und rhythmisch schwierigen Melodien an und für sich grosse Konzentration erheischt, obenauf noch erschwert durch den Umstand dass die Tonhöhen stets in durch Tradition bestimmter Untemperiertheit gehalten sind, was zur Folge hat, dass die beiden Stimmen sich in hier gewohnten charakteristischen äusserst engen akustischen Zusammenklangen bewegen, so dass z. B. die Terzintervalle manchmal nahezu. wie Sekunden klingen.
Dass dieses dichterische und musikalische Gut vom Verfall und Vergessenwerden gerettet wurde, ist, wie so oft in der Geschichte des Volksgutsammelns bloß einem glücklichen Zufall zu verdanken, und zwar im letzten Augenblick, denn der verdienstvolle liedpflegende Bauer übersiedelte bald danach in ein anderes Dorf, und das bedeutet nichts weniger als das Ends der Liedpflege und, baldigst leider, das vollständige Absterben und Vergessen aller alten Lieder in jenem Dorfe, wie das ja in vielen Dörfern in besorgnisserregendem Masse schon der Fall ist.
Von über 200 Liedern die dort aufgezeichnet und auf Tonband aufgenommen wurden, werden hier nur die besten und wertvollsten veröffentlicht und zwar zur Hälfte in diesem Bande des Jahrbuches »Narodna umjetnost« und zur Hälfte im nächstjährigen Bande, wann auch die wissenschaftlichen Anmerkungen, Analysen und Tabelle erscheinen.

Ključne riječi

Hrčak ID:

35176

URI

https://hrcak.srce.hr/35176

Datum izdavanja:

12.5.1965.

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