Izvorni znanstveni članak
Zur Erforschung der Geschichte der Ästhetik. Das Problem der Ästhetik der Modernen westlichen Kultur mit Implikationen die in der kroatischen Ästhetik enthalten sind
Zlatko Posavac
Sažetak
Einleitend akzeptiert der Verfasser die zeitgenössische Fragwürdigkeit der Ästhetik als einer gesonderten philosophischen Disziplin, was aber keineswegs bedeutet, dass man sie, aufgrund der terminologischen Bezeichnung der grundsätzlich selben Gegenständlichkeit wie im Falle der Philosophie der Kunst sowie der damit verbundenen Aspekte des Phänomens der Schönheit, innerhalb der westlichen Kultur nicht durch das Prisma ihrer gesamten Geschichte stets aufs Neue als lebhaft präsente ästhetische Problematik betrachtetn sollte: nicht erst ab dem 18. Jahrhundert, sondern seit ihren weit zurückliegenden Anfängen in den Werken Platons, ebenso aber später, in der Folge moderner Anzweiflungen der Ästhetik als einer Disziplin oder eines Begriffs.
Da der Status der Ästhetik und parallel dazu auch das moderne Kunstverständnis nicht etwas an sich Selbstverständliches sind, ist es offensichtlich, dass weitere Forschungen darüber notwendig sind. Nun werden aber in der modernen Welt nur wissen schaftliche Forschungen akzeptiert, jedoch ist gerade in der modernen Wissenschaft die Forschung auf Projekte reduziert, statt die Suche nach Wahrheit zu sein; wichtig sind nämlich Realisierung und Funktionieren eines Projektes, und nicht das Bestehen auf Wahrheit. Die Wahrheit aber ist etwas, das über jedes Projekt hinausgreift, und das gilt für Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen, das heißt für die Geschichte insgesamt.
Die Einbindung der Geschichte in den Horizont der Forschung zeigt nicht nur, dass die Geschichtswissenschaften gewissermaßen nicht identisch sind mit den exakten Naturwissenschaften, sondern dass Einsichten in die Geschichte keineswegs einfach noch aber harmlos sind, denn außer der These, dass es eine geschichtliche Wahrheit eigentlich nicht gebe, löst das Insistieren auf geschichtlichen Wahrheiten einen wahren »Krieg gegen die Geschichte« (Patrick Buchanan) aus. Wegen des allzu häufigen Unverständnisses der Geschichtlichkeit des Geschichtlichen, wegen entstellenden und falschen Ansichten sowie historiografischen Verfälschungen der Geschichte kommentiert der Verfasser auf exemplarische Weise einen Standpunkt, dem zufolge die Geschichte des Menschen (der Menschheit) nicht einfach eine »natürliche« biologische Evolution, sondern eine Re-Evolution ist (Milan Kangrga), und knüpft daran den kritischen Kommentar an, dass die Menschheitsgeschichte als Re-Evolution zwangsläufig stets irgendwelchen Ideen, irgendwelchen Visionen als den wahrhaftigen Antriebsmomenten der Re-Evolution folge. Daher benötige die Geschichte als Re-Evolution stets aufs Neue bestimmte Visionen, also auch die Betrachtung der Geschichte als einer Re-Vision (Zlatko Posavac).
Das Problem der Geschichtlichkeit des Ästhetischen und der Kunst stößt immer wieder auf den ungelösten Standpunkt von der »Kunst als Vergangenheit« (Hegel) oder dem »Tod der Kunst« (bestimmte »Avantgardismen« des 20. Jahrhunderts), was man zu umgehen versucht und als absolviert bezeichnet anhand der Behauptung, dass nicht die Kunst stirbt, sondern die Ästhetik und das Ästhetische – »der Tod des Ästhetischen « (Danko Grlić). Oder aber wird die gegensätzliche These ins Feld geführt, wonach die Konturen der traditionellen Künste bzw. Kunstdisziplinen verschwinden, indem sie artistische Eingriffe ausdehnen auf alles, was den Menschen umgibt, und somit eine »Ästhetisierung der Lebenswelt« (Rüdiger Bubner) und die konsequente »Ästhetisierung alles Bestehenden« durchführen. Bei diesem Dilemma nun – »Tod der Ästhetik« und »Ästhetisierung alles Bestehenden« – wird durch Eliminieren der Ästhetik selbst das wertmäßige (axiologische) Kriterium des Ästhetischen eliminiert. Unerheblich ist dabei, ob solche Beurteilungen gerade im Sinne einer Ästhetik als nicht maßgeblich und »lügenhaft« betrachtet werden oder ob sie, wie einige Autoren behaupten, auf den Alltag und auf alles Triviale ausgedehnt werden, womit es in der Sphäre des Ästhetischen keine klaren Grenzen mehr zum Kitsch gäbe, den man als ästhetischen Müll verachtet hatte, und somit würde letztendlich tatsächlich der Müll selbst, der Müll als solcher, in den Fokus gerückt.
Es ergibt sich eine Atmosphäre, in der angeblich niemand mehr etwas sieht, als ob niemals etwas Relevantes gesagt worden wäre. Da viele Personen und Dinge, sowohlhistorische als auch zeitgenössische, »unberührbar« geworden sind, ist es so weit gekommen, dass in der Heimatstadt selbst der Frankfurter Schule, zum Entsetzen der Kunsthistoriker und Kunsttheoretiker, die Müllabfuhr wirklich eine »künstlerisch« autorisi erte moderne Kunstinstallation abtransportiert hat. Es sei angemerkt, dass auch Zagreb und Kroatien solche Phänomene kennen, bei denen auf ähnliche Weise »Regie« geführt wurde (Slavko Kovač). Der Verfasser distanziert sich zum zeitgenössischen »Terror des Relativismus« (Ratzinger alias Papst Benedikt XVI.), ergo zum Terror des ästhetischen Relativismus, und ist der Meinung, dass es in der vorliegenden Diskussion nicht berechtigt sei, auf der Behauptung von der Kunst als einem »Rätsel« zu insistieren (Martin Heidegger, Theodor W. Adorno). Er glaubt natürlich nicht, dass alle Lösungen bekannt seien und auf der Hand lägen, doch vertritt er die Meinung, dass zur Kunst, aber auch zur Geschichte folgende ziemlich verlässliche Aussage gemacht werden könne: Kunst ist nicht Müll, weder im wörtlichen noch aber »übertragenen« Sinne. Auch wenn anstelle eines »Fortschritts« in der Kunst schlechter Geschmack (Milivoj Solar) und ein unzureichendes Kulturniveau in aggressivem Wachstum begriffen sind, kann der wesentliche Sinn der Kunst nicht in Abrede gestellt werden.
Ključne riječi
Hrčak ID:
67616
URI
Datum izdavanja:
4.12.2006.
Posjeta: 5.373 *