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EIN FROHMITTELALTERLICHES GRAB AUS BITELIĆ

Ante Milošević ; Muzej hrvatskih arheoloških spomenika HR -Split 21 000


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str. 227-236

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Sažetak

Der Verfasser behandelt einen friihmittelalterlichen Grabfund aus dem Dorfe
Bitelić unweit von Sinj in Dalmatien. Das Grab wurde im Jahr 1983 am linken
Ufer des Flusses Cetina gefunden. Die Umstande des Fundes erlaubten leider keine
umfassendere Untersuchungen, so daB nicht sicher ist, ob es sich hier um ein
Einzelgrab handelt, oder um einen Teil eines Graberfeldes (Taf. 1., 11./1).
Es handelt sich um ein rechteck.iges Grab, nach Ost -West ausgerichtet, mit einem Verstorbenen in ausgestreckter Lage (Zeichnung l, Taf. 11./2). Als Beigaben wurden im Grab zwei keramische GefaBe, ein eisernes Messer, em Sti.ick Feuerstein und ein Fragment eines weiteren eisernen Messers, wohl Feuerstahls (Zeichnung 2, Taf. III.) gefunden.
Fi.ir die Datierung und kulturelle Bestimmung des Fundes sind die beiden keramischen GefaBe von besonderem Interesse, die alle wesentlichen Merkmale der fri.ihmittelalterlichen Keramik in Dalmatien aufweisen.3 Besonders interessant ist das groBere der beiden GefaBe, wegen des eingeritzten Zeichen am Hals. Solche eingeritzte Zeichen sind nur fi.ir die dalmatinische fri.ihmittela1terliche Keramik charakteristisch, und haben in ubrigen slawischen Gebieten im fri.ihen Mittelalter gar keine Analogien.' Es handelt sich hier zweifellos um eine antike oder spatantike Tradition, da man zu dieser Zeit solche Zeichen besonders an Amphoren und Pithossen findet. Die Bedeutung dieser Zeichen an der fri.ihmittelalterlichen Keramik ist nicht sicher gekHirt. Nach spateren Funden von fri.ihmittelalterlicher Kerami-k zu scblieBen handelt es sich wahrscheinlkh um Topferzeichen. Es gibt jedoch auch andere Erklarungen fi.ir diese Erscheinung (z. B. Zeichen des Besteliers, Zeichen mit magischer Bedeutung und dgl.e).
Bis jetzt wurden in Dalmatien etwa zehn solcher GefaBe gefunden.7 Interessant ist die Konzentration dieser Funde im unmittelbaren Hinterland von Zadar, in der Umgebung von Nin und in Kašić, also in Microregionen die biz jetzt die groBte AnzahJ solcher Funde aufweisen, und zwar aus Grabem von mehreren gleichzeitigen Graberfeldern im Gebiet einer Ortschaft. Ob man mit den erwabnten Zeichen auf verschiedene Werkstattzentren in diesen Ortschaften hinweisen wolIte, oder auf keramische Formen, die aus anderen Gebieten importiert wurden, sind Fragen die auch weiterhin offenbleiben, zumindest bis zu dem Zeitpunkt da in den in Frage kommenden Ortschaften groBere archaologische Forschungen durchgefi.ihrt werden konnen.
Wier setzten voraus, daB die GefaBe mit solchen Zeichen Import aus spatantiken (byzantinischen) Zentren an der Kuste (Zadar?) sind, in erster Linie in Anbetracht ihrer auffallenden typologischen Gleichformigkeit. Zur Bekraftigung dieser Vermutung fiiliren wir den Fund aus Stankovci8 an, aus einem Graberfeld das im Ganzen eine sehr starke spatantike Tradition hat (die Grabarchitektur, die barbarisierten antiken Formen der Keramik, der knocherne Kamm, die eiserne Able) und das zweifelIos in das 7. Jahrhundert zu datieren,. ist.
Die T6pferzeichen auf den GefaBen des fri.ihen Mittelalters in Dalmatien sind geradlinig und werden in verschiedenen Kombinationen am Bauch des GefaBes angebracht.1I Besonders interessant sind die Zeichen in der Form eines Monogramms mit ihren Reminiszenzen an ahnliche spatantike Zeichen in Dalmatien.1S Das Zeichen am GefaB aus Bitelić unterscheidet sich von ihnen. Es ist am Hals des GefaBes angebracht, mit eingeschnittenen geschwungenen Linien. Es wird aus zwei Zeichen in der Form von kursiven minuskeln Buchstaben »n« gebildet (Zeichnung 3). Wir vermuten, daB es sich um die Initialen des Topfers handelt, und daB der gerade Strich am Ende des Zeichen ein Suspensionszeichen ist.
FUr die Erforschung der dalmatinischen materiellen Kultur des friihen Mittelalters ist auch der Fund eines fragmentar erhaltenen eisemen Messers von Bedeutung. Da man auch einen Feuerstein gefunden hat, gibt es keinen Zweifel daa-an, daB das Messer selrundar als Feuerstahl gedient hat. Das Fragment gehort wahrscheinlich einem ktirzeren Kampfmesser an, und ist mit eingeschnittenen Strichen und zick-zack Linien geschmuckt; die Spitze ist profiliert. Da man bis jetzt in den friihmittelalterlichen Grabern in Dalmatien keine Exemplare dieser Art gefunden hat (obzwar eiserne Messer zu den haufigsten und zahlreichsten Grabfunden geho.ren),U setzen wir voraus, daB das Messer einem anderen, vielleicht spatantiken Kulturkreis angehort. Die Vermutung wird mit einem analogen Fund aus Istrien bekraftigt..•
Alle diese Elemente machen eine sehr friihe Datierung des Grabes aus Bitetić moglich. Es handelt sich jedoch ausschlieBlich um Vermutungen, und in Erwartung exakterer Elemente, datieren wir den Fund in eine zeitliche Periode von der Mitte des 7. bis zum 9. Ja1whundert.
Am Ende m6chten wir noch auf die Wichtigkeit systematischer archaologischer Forschungen auf diesem Gebiet hinweisen, nicht nur wegen des hier behandelten Fundes, sondem auch wegen der ganzen archaologischen Topographie der Microregion. Funde auf benachbarten Fundorten (Zeichnung 4, Tat. IV.) ermoglichen die Festellung daB hier eine kontinuierliche Besiedlung von der Antike bis zum spaten Mittelalter Bestanden hatte.

Ključne riječi

Hrčak ID:

97222

URI

https://hrcak.srce.hr/97222

Datum izdavanja:

14.2.1986.

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